Inventarnr.
2016-154
Systematik
740.10.04 Luftfahrt / Fluggeräte schwerer als Luft, mit Antrieb / Staustrahlflugzeuge
Identität
Original
Beschreibung
Der unbemannte Flugkörper Fi 103, auch bekannt unter der damaligen Propaganda-Bezeichnung „V1“ (Vergeltungswaffe 1), wurde als weitreichende Artilleriewaffe des nationalsozialistischen Deutschlands entwickelt. Diese war für die Massenproduktion und als Verlustgerät konstruiert. Daher war sie einfach im Aufbau und billig in der Herstellung. Zelle und Triebwerk sind Schweißkonstruktionen aus Stahlblech.
Die Fi 103 wurde nicht ferngesteuert. Kurs, Flughöhe, Entfernung zum Absturzpunkt und Windverhältnisse wurden vor dem Start an einem Steuergerät eingegeben. Der Flug erfolgte nach diesen Werten. Abweichungen vom Kurs, Höhe und Fluglage wurden nach Informationen ausgesteuert, die ein Magnetkompass, Lage- und Wendekreisel sowie ein barometrischer Höhenmesser lieferten. Der Absturzpunkt wurde mithilfe eines propellergetriebenen Entfernungsmessers bestimmt.
Der erste Einsatz erfolgte am 13. Juni 1944. Bis zum 29. März 1945 wurden über 10 000 Flugkörper auf London abgeschossen. Davon erreichten ein Viertel das Zielgebiet. Der Rest stürzte wegen technischer Fehler während des Flugs ab oder wurde durch Jagdflugzeuge, Flakgeschütze und Ballonsperren abgefangen. Beschossen wurden auch die Städte Antwerpen, Lüttich und Rotterdam. Insgesamt wurden rund 30 000 Fi 103 gebaut.