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Telefon von Philipp Reis

Inventarnr. 2561
Systematik 410.03.09 Nachrichtentechnik / Endgeräte für Sprache und Musik / Sonstige Wandler
Identität Original
Beschreibung Reis gelang es erstmals, mithilfe elektrischer Ströme einzelne Töne in die Ferne zu übertragen. In seinem Vortrag vom 26. Oktober 1861 vor dem Physikalischen Verein in Frankfurt am Main macht er seine Erfindung öffentlich und schildert, wie er durch das Studium der Gehörwerkzeuge zum Bau seines Gebers gekommen ist. Er gab ihm den Namen „Telephon“. Im angelsächsischen Raum hingegen wird die Erfindung des Telefons eher Alexander Graham Bell (1847-1922) zugeschrieben.
Das von Reis verfolgte Ziel war es, Sprache zu übermitteln, wobei sich anfangs jedoch Schwierigkeiten ergaben: „Die Consonanten werden größtentheils ziemlich deutlich reproducirt, aber die Vokale noch nicht im gleichen Grade.“ (zitiert bei: Thompson 1963, S. 19). Die späteren Ausführungen seiner Apparate waren wesentlich verbessert und übermittelten tatsächlich Sprache, doch waren auch sie noch von der Anforderung praktischer Brauchbarkeit weit entfernt.
Für die Konstruktion des Gebers (dem Mikrofon) orientierte sich Reis am menschlichen Hörorgan mit seiner Ohrmuschel, dem Gehörgang und dem Trommelfell. Den Gehörknöchelchen entspricht die elektrische Leitung, während das Labyrinth mit den Gehörnerven durch den Empfänger - das Telefon - dargestellt wird. Über den Trichter erreichen die Töne eine Membran im Geber und versetzen diese in Schwingungen. Dadurch wird ein Stromkreis geschlossen oder geöffnet. Im Empfänger bringen die ankommenden Signale die Stricknadel zum Schwingen. Dabei dient ein Holzkasten als Resonator.
https://digital.deutsches-museum.de/item/2561/
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Beteiligte
Orte Friedrichsdorf
Datierung
  • Baujahr: 1863
  • Erfindung: 1860 - 1863
Literatur
  • Feyerabend, Ernst: 50 Jahre Fernsprecher in Deutschland (1877 - 1927). Berlin 1927. (BVB)
  • Hahn, A.: Vortrag zum 100. Geburtstag von Philipp Reis, gehalten am 23. Februar 1934 (...). Frankfurt a.M. 1952. (BVB)
  • Thompson, Silvanus Phillips: Philipp Reis: inventor of the telephone. London 1883. S. 3-67 (BVB)
  • Silvanus P. Thompson: Philipp Reis. Erfinder des Telephons. Eine Biographische Skizze (London 1883). Übersetzung und Vorwort von Guntram Fricke. In: Archiv für Deutsche Postgeschichte (1963), H. 1, S. 3-67. (BVB)
  • Koppenhöfer, Johanna: Als Philipp Reis das Telefon erfand. Horb am Neckar 1998. (BVB)
  • Heiden, Hermann; Franzen, J.-F.: Rund um den Fernsprecher. Braunschweig 1963. (BVB)
  • Karrass, Th.: Geschichte der Telegraphie. 1. Teil. Braunschweig 1909. (BVB)
  • Blumtritt, Oskar: Ein Telephon von Philipp Reis. In: Deutsches Museum (Hrsg.): Meisterwerke aus dem Deutschen Museum. Band IV. München 2002, S. 48-51. (BVB)
  • Reinländer, Claus: Die Entstehung des Telephons. In: Jahrbuch des elektrischen Fernmeldewesens. Sonderdruck (1961) S. 35-69. (BVB)
  • Bernzen, Rolf: Das Telephon von Philipp Reis. Eine Apparategeschichte. Marburg 1999. (BVB)
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