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Fotosetzgerät "diatype"

Foto:
Inventarnr. 78524
Systematik 560.07.03 Schreib- und Drucktechnik / Herstellung von Druckformen / Photosatz
Beschreibung Aus der fotografischen Übertragung von Druckvorlagen auf Druckformen ging der Gedanke hervor, Schriftvorlagen nicht durch Fotografieren eines Abdruckes der Bleilettern zu gewinnen, sondern die Buchstaben von einem Glasnegativ direkt auf das fotografische Material zu belichten. Vom ersten Patent für ein Fotosetzgerät, das 1897 W. F. Greene in England erteilt wurde, vergingen jedoch viele Jahre bis zur Fertigung einer praxisreifen Maschine. Die Firma H. Berthold AG aus Berlin begann um 1952 nach einigen Vorversuchen die Entwicklung des Fotosetzgerätes „diatype“, das seit 1961 in Serie gebaut wurde. Das Gerät belichtet Buchstaben, Zeichen und Linien auf einen fotografischen Film, der nach dem Entwickeln zur Herstellung von Druckformen verwendet wird.
Das jeweils benötigte Zeichen wird mit dem Wählhebel (an der Vorderseite des Gerätes) und dem Reihenumschalter (an der linken Geräteseite) auf der Typenskala eingestellt. Eine Schriftscheibe mit 190 negativen Schriftzeichen wird so gedreht, dass sich das ausgewählte Zeichen vor einer Projektionslampe befindet. Zwei Objektive projizieren das Zeichen vor die Filmkassette. Drückt man jetzt den Auslöser auf dem Wählhebel, öffnet sich ein Fotoverschluss und der Buchstabe oder das Linienelement wird auf den Film belichtet. Danach bewegt sich die Kassette um die Breite des gesetzten Buchstabens und der nächste Buchstabe kann gewählt und belichtet werden. Das Gerät speichert den Text jedoch nicht ab. Da der Setzer „blind“ arbeitet, ist höchste Konzentration gefragt, denn Korrekturen müssten zeitaufwendig am Film geschnitten und geklebt werden. Ab 1970 verdrängten computergesteuerte Bildschirm-Maschinen die "diatype".
https://digital.deutsches-museum.de/item/78524/
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Beteiligte Hersteller: H. Berthold AG (Berlin)
Orte Herstellung: Berlin
Datierung Baujahr: 1961
Material Metall
Kunststoff
Beschriftung Schild: DIATYPE Werk Nr. 0107 62, 220 V, 50 Hz, 0,15 KW, H. BERTHOLD AG BERLIN
Maße Objektmaß (H x B x L/T): 430 x 550 x 750 mm
Literatur Winfrid Glocker: Drucktechnik. Ein Begleitbuch zur Ausstellung im Deutschen Museum. München 2007. S. 258, Abb. 259 (BVB)
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