Inventarnr.
1976-924
Systematik
420.04.04 Digitale Rechengeräte / Mechanische Rechenmaschinen / Maschinenkomplexe
Identität
Original
Beschreibung
Flut und Ebbe, die Gezeiten, sind periodische Bewegungen des Weltmeeres, ausgelöst von den Anziehungskräften des Mondes und der Sonne. Gezeitenwellen äußern sich in der wechselnden Meereshöhe und dem horizontalen Gezeitenstrom. Die Gezeitendifferenz kann mehrere Meter betragen. Sie ist in Küstennähe von großer Bedeutung für die Schifffahrt. Da die Bahnen von Mond und Sonne prinzipiell bekannt sind, lassen sich ihr Einfluss auf die Gezeiten vorausberechnen und für die Seefahrt Gezeitenkalender herstellen.
Der deutsche Astronom Heinrich Rauschelbach (1888-1978) entwarf diesen weltweit größten Gezeitenrechner im Jahr 1935; er wurde 1939 fertiggestellt. 30 Jahre lang tat er seinen Dienst in Hamburg in der Deutschen Seewarte bzw. dem Deutschen Hydrographischen Institut, heute Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie. 1968 übernahm ein Lochstreifen-Computer seine Aufgabe. Zwölf Jahre später, 1976, kam der Gezeitenrechner ans Deutsche Museum.