Inventarnr.
66023T1
Systematik
570.03.18 Fotografie / Fotowiedergabetechnik / Stehbildbetrachter und -projektoren
Identität
Original
Beschreibung
Das für die Dreifarbenprojektion entwickelte Gerät besteht aus drei nebeneinander angeordneten Projektoren auf einer gemeinsamen Grundplatte, die durch drei Bogenlampen in einem Lampenhaus beleuchtet werden. Um das Licht zu bündeln und die Dias vor der Wärme des Bogenlichts zu schützen, sind vor dem Lampenhaus drei Kondensoren mit einem dreifachen Linsensystem sowie eine zwischen die Linsen eingefügte, mit Wasser gefüllte Kühlküvette angebracht. Die drei Auszugsdiapositive werden vor der Vorführung in Metallrahmen eingesetzt, so dass sie rasch in die Halterung vor den Kondensoren eingeschoben und gegen andere ausgetauscht werden können. Mit der hier angebrachten durchgehenden Klappe kann der Strahlengang unterbrochen werden, um die empfindlichen Filter vor unnötigem Licht zu schützen. Alle drei Projektionsobjektive mit den vorgesetzten Farbfiltern lassen sich sowohl in der Höhe regulieren wie auch in der optischen Achse verschieben. Da die drei Bilder für die farbige Wiedergabe deckungsgleich übereinander projiziert werden müssen, können die beiden seitlichen Objektive zusätzlich auch horizontal verstellt werden, um eine größtmögliche Passgenauigkeit zu garantieren.
Um die mit der Wechselschlittenkamera (Inv.-Nr. 69279) aufgenommenen Diapositive auch farbig vorführen zu können, entwickelte Adolf Miethe ab 1902 verschiedene Wiedergabegeräte, darunter ein ebenfalls von Bermpohl hergestelltes, als Chromoskop bezeichnetes Betrachtungsgerät (Inv.-Nr. 13370) und einen kleinen Dreifarbenprojektor (Inv.-Nr. 72119) sowie den von Goerz gebauten Großprojektor, von dem wohl nur drei Exemplare angefertigt wurden. Eines dieser Geräte war 1904 auf der Weltausstellung in St. Louis im Einsatz, wo in vier Serien à 50 Bildern über deutsche Landschaften berichtet wurde. Auch auf der Ausstellung »Die Kamera« in Berlin 1933 war ein Miethe’scher Großprojektor im Einsatz, um »30 Jahre Naturbild-Projektion« zu illustrieren. Das dem Deutschen Museum gestiftete Gerät stammt aus dem persönlichen Besitz von Adolf Miethe. (Quelle: Kemp 2017)