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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Inklinatorium mit Repetitionskreis
Inventarnummer:
1080
Einordnung
Typ:
Naturwissenschaftliches Instrument
Fachgebiet:
Magnetismus
Bezüge:
Ergänzung durch: 1080Z1, 1080Z2, 1080Z3, 1080Z4
Funktion ähnlich wie bei: 1078
Stichwörter:
Feinbewegung, Repetition, Magnetnadel, Inklination, Magnetfeld
Tags:
slow motion, repeating, magnetic needle, inclination, magnetic field, inclinometer
Beschreibung
Funktionsweise:

Das Gerät trägt eine Magnetnadel, deren vertikaler Neigungswinkel eingestellt werden konnte. Zwei Rändelschrauben klemmen die Skalenkreise. Durch abwechselndes Schwenken dieser Kreise wurde das ... mehr anzeigen

Das Gerät trägt eine Magnetnadel, deren vertikaler Neigungswinkel eingestellt werden konnte. Zwei Rändelschrauben klemmen die Skalenkreise. Durch abwechselndes Schwenken dieser Kreise wurde das Messergebnis auf der Skala so oft man wollte "addiert", zum Schluss musste der abgelesene Winkel durch die Anzahl der Messungen geteilt werden (Repetitionsmessung). Es scheint, als wäre bei diesem Gerät die Inklination gemessen worden, indem man den Drehpunkt der Magnetnadel absichtlich gegenüber ihrem Schwerpunkt verschob. Das wird mit einer zentralen Schraube bewerkstelligt. Sie dreht ein Zahnrad, das über eine Zahnstange die Halterung der Magnetnadel verschiebt. Ursprünglich muss noch ein Glaskasten zum Aufhängen der dünnen Eisenstäbe (Inventarnummer 1080Z1 und 1080Z2) vorhanden gewesen sein, wie im Inventar der Bayerischen Akademie der Wissenschaften angegeben ist. Dies erklärt auch den tischartigen Aufbau, auf dem sich dieser Kasten befunden haben dürfte. Auf die kleinen Stäbchen wurde dann sowohl von der befestigten Magnetnadel als auch vom Erdmagnetfeld eine Kraft ausgeübt. So gab der Winkel und die Verschiebung der großen Nadel ein Maß für den Neigungswinkel des Erdmagnetfelds. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Inklinatorien verbreiteten sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts immer stärker, als ortsübergreifende Kampagnen zur Überwachung und vergleichenden Messung des ... mehr anzeigen

Inklinatorien verbreiteten sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts immer stärker, als ortsübergreifende Kampagnen zur Überwachung und vergleichenden Messung des Erdmagnetfelds begannen. So sammelte etwa der Göttinger Magnetische Verein zwischen 1836 und 1841 Daten aus der ganzen Welt.
Der Hersteller dieses Instruments hatte einen besonders hohen Exaktheitsanspruch, was durch die beiden Feinbewegungen, den präzisen Teilkreis und die Ableselupe deutlich wird. Allerdings war schon um 1830 umstritten, ob bei einer so variablen und schwer zu messenden Größe wie dem magnetischen Inklinationswinkel eine solche Präzisionsmessung möglich und sinvoll war.
Dieses Inklinatorium wurde nach Ideen von Julius Conrad Jelin (1771-1826) konstruiert. Die komplizierte Messmethode erklärt sich daraus, dass die Forscher im beginnenden 19. Jahrhundert bemüht waren, magnetische Größen mit verschiedensten Messmethoden zu bestimmen, die voneinander unabhängig sein sollten. Weniger anzeigen

Herstellung:
1806 bis 1827
Hersteller?: Liebherr, Joseph
Erfinder: Yelin, Julius Conrad
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Holz, Eisenlegierung, Messing
Beschriftungen:
Vertikalkreis, Skalenbeschriftungen: 0 10 20 30 [...] 350 [auf ½ Grad genau geteilt, Nonius:] 0 10 20 30 [auf 1 Bogenminute genau geteilt.]
Zahnstange, Skalenbeschriftungen: [110] 100 90 80 [...] 0 [auf 1 Teil genau, Nonius:] 10 5 0 [erlaubt Ablesung auf 1/10 Skalenteile genau]
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe 330mm, Breite 246mm, Länge 230mm, Masse 2,38kg
Vertikalkreis: Durchmesser 120,4mm
Zahnstange: Länge 242,7mm
Auflagefläche Tisch: Tiefe 63mm, Breite 199mm, Lochabstand 165mm
Quellen
Archivquellen:
Deutsches Museum Archiv, Handschriften, HS 1954-52/6 (1850–1866): Catalog der physikalisch-mathematischen Sammlung des Staates