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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Haarhygrometer
Inventarnummer:
127
Einordnung
Typ:
Hygrometer
Fachgebiet:
Wärme
Bezüge:
Funktion ähnlich wie bei: 36, 38
Stichwörter:
Ausdehnung, Luftfeuchtigkeit, Messen
Tags:
heat, extent, humidity, hair hygrometer, measurement
Beschreibung
Funktionsweise:

Mit Instrumenten wie dem vorliegenden Haarhygrometer wurde die Luftfeuchtigkeit gemessen. Man nutzt dabei aus, dass Haare bei großer Luftfeuchtigkeit länger sind als bei trockener Luft. Am oberen ... mehr anzeigen

Mit Instrumenten wie dem vorliegenden Haarhygrometer wurde die Luftfeuchtigkeit gemessen. Man nutzt dabei aus, dass Haare bei großer Luftfeuchtigkeit länger sind als bei trockener Luft. Am oberen Ende des Stabes spannt man ein Haar ein, das zuvor an der Rolle befestigt wurde, an der der Zeiger angebracht ist. Das Haar ist mit der vertikalen Schraube verstellbar. So lässt sich einer der beiden Endpunkte der Skala einstellen, etwa der Punkt der größten Luftfeuchtigkeit - danach wird der zweite Endpunkt vermessen. Beide Punkte werden auf der Skala aufgetragen und in 100 gleiche Teile geteilt. Diese Skala gibt allerdings nicht die prozentuale Luftfeuchtigkeit an, da sich ein Haar nicht linear mit der Luftfeuchtigkeit ausdehnt. Auf dem Kreisbogen ist keine Skala graviert. Entweder man konnte hier Papierskalen auflegen, oder das Instrument war noch nicht fertiggestellt. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Das vorliegende Hygrometer ist nach dem Konzept von Horace B. Saussure (1740-1799) konstruiert, der sich mit Meteorologie befasste und außer solcher Haarhygrometer auch sogenannte Cyanometer erfand, ... mehr anzeigen

Das vorliegende Hygrometer ist nach dem Konzept von Horace B. Saussure (1740-1799) konstruiert, der sich mit Meteorologie befasste und außer solcher Haarhygrometer auch sogenannte Cyanometer erfand, mit denen man die Farbintensität des Himmelsblaus prüfen konnte. Eine frühe Abänderung stammt von Jean André de Luc (1727-1817): Dieser nutzte Fischbein statt Haaren (siehe Inventarnummer 36). Letzlich zeigte sich aber, dass Haare (egal ob menschlich oder tierisch) besser geeignet waren, denn im Gegensatz zu anderen Substanzen lässt sich eine linear gradierte Skala eines Haarhygrometers in Prozentwerte der Luftfeuchtigkeit umrechnen.
Die Notiz im Eingangsbuch des Museums, das Instrument stamme von einem "Paul" aus Genf (wo auch Saussure forschte), ist schwer einzuschätzen. Einerseits weist das Instrument konstruktiv das gleiche Prinzip auf wie Inventarnummer 38; andererseits ist es nicht signiert und von der Verarbeitung her wesentlich präziser als dieses. In Genf arbeitete Jacques Paul (1733-1798) mit seinen beiden Söhnen zusammen in einer Werkstatt; möglicherweise stellte einer der beiden das Instrument nach dem Vorbild der früheren Hygrometer des Vaters her. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: Genf 1775 bis 1832
Hersteller?: Paul, Jacques
Hersteller?: Paul, Théodore-Marc
Hersteller?: Paul, Nicolas
Entwicklung:
Ort: Genf 1775 bis 1783
Erfinder: Saussure, Horace Bénédict de
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Edelstahl, Messing
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe 360mm, Breite 119mm, Länge 170mm, Masse 0,59kg
Quellen
Literatur:
Turner, Anthony: Early scientific instruments. Europe 1400-1800. London: Sotheby 1987, S. 255-258, 269.
Schulé, Paul: Les Paul, mécaniciens genevois. (Stand 03.06.2016), S. 139–149.