Die vorliegende Platte dient der Messung und Demonstration der an der Grenzschicht zweier Festkörper oder Flüssigkeiten entstehenden Kräfte (sogenannte Adäsionskräfte). In der Gründungssammlung ... mehr anzeigen
Die vorliegende Platte dient der Messung und Demonstration der an der Grenzschicht zweier Festkörper oder Flüssigkeiten entstehenden Kräfte (sogenannte Adäsionskräfte). In der Gründungssammlung befinden sich dazu mehrere Platten in unterschiedlichen Formen und Materialien: immer zwei Platten bilden ein Paar. Ist nur eine der beiden Platten mit einem Haken versehen, so wird sie aufgehangen und "trägt" die zweite Platte unter sich. Besitzen beide Platten einen Haken oder eine Öse, so kann damit die Adhäsionsstärke über Gewichte gemessen werden. Die untere Platte wird dazu so lange beschwert, bis sie nicht mehr gehalten werden kann. Sind die Platten zu schwer, um allein durch Adhäsion getragen zu werden, kann man die Wirkung dennoch demonstrieren: Presst man die zueinander passenden Platten zusammen, so spürt man einen leichten Widerstand beim erneuten Trennen. Durch die Benetzung der glatten Fläche mit einer Flüssigkeit (zum Beispiel Öl) kann der Effekt verstärkt werden, wobei dann auch die Kohäsionskräfte der Flüssigkeit eine Rolle spielen. Weniger anzeigen
Versuche mit Adhäsionsplatten führte bereits Pieter van Musschenbroek (1692-1761) Mitte des 18. Jahrhunderts durch, indem er Platten unterschiedlichster Materialien (unter anderem Glas, Messing, ... mehr anzeigen
Versuche mit Adhäsionsplatten führte bereits Pieter van Musschenbroek (1692-1761) Mitte des 18. Jahrhunderts durch, indem er Platten unterschiedlichster Materialien (unter anderem Glas, Messing, Zink, Blei, Marmor und Elfenbein) mit Unschlit (Talg, tierisches Fett) bestrich und durch Gewichte auseinanderriss. 1814 veröffentlichte Reinhold Ludwig Uhland (1786-1827) eine Erweiterung der Musschenbroekschen Untersuchungen, indem er den Einfluss von Wärme, Reibung und chemischen Reaktionen der beteiligten Materialien analysierte. In den Jahren 1814 bis 1817 war Uhland Adjunkt (Beamtengehilfe) an der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und veröffentlichte eine Reihe von Abhandlungen aus den Bereichen der Physik und Chemie. Weniger anzeigen