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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Prismenkreis
Inventarnummer:
1472
Einordnung
Typ:
Winkelmesser
Fachgebiet:
Geodäsie
Bezüge:
Ergänzung durch: 1472T1, 1472T2, 1472Z1
Zusammensetzung aus und nicht Ergänzung durch: 1472Z1
Stichwörter:
Teilkreis, Optik, Reflexion, Spiegelung, Licht, Winkeln, Messung, Messen
Tags:
pitch circle, optics, reflection, light, angle, measurement, surveying, circle, Prism
Beschreibung
Funktionsweise:

Der Prismenkreis dient genau wie ein Sextant der Messung von Winkeln zwischen zwei Sichtlinien zu verschiedenen Zielen. Das konnten bei Astronomen zwei Sterne oder bei Landvermessern zwei Landmarken ... mehr anzeigen

Der Prismenkreis dient genau wie ein Sextant der Messung von Winkeln zwischen zwei Sichtlinien zu verschiedenen Zielen. Das konnten bei Astronomen zwei Sterne oder bei Landvermessern zwei Landmarken sein. Um beide Ziele gleichzeitig vergrößert zu sehen, sind in der Verlängerung des Beobachtungsfernrohres zwei Prismen übereinander angebracht. Durch die Prismen wird Licht vom jeweiligen Ziel umgelenkt: Hier dienen die Prismen nicht zur Lichtbrechung, sondern nur zur Spiegelung. Man nutzt dabei aus, dass das Licht, wenn es nicht zu flach in die kurzen Flächen des Prismas eintritt, im Prisma an der langen Fläche vollständig reflektiert wird. So sind im Fernrohr zwei Halbbilder übereinander zu sehen, und die beiden zu messenden Ziele können ganz genau nebeneinander eingestellt werden. Die Prismen sind dazu unabhängig voneinander, aber um die gleiche Achse, drehbar. Das obere Prisma hängt an der Oberseite des zentralen Prismengehäuses und dreht sich mit dem inneren Teil des Kreises. Das untere Prisma sitzt auf einem Sockel, der mit dem äußeren Kreis verbunden ist. Gegenüber dem inneren Kreis kann dieser mit einer Tangentialschraube fein verstellt werden. Die Stellung beider Kreise zueinander kann an einer Winkelskala aus Silber mit Hilfe der Lupen abgelesen werden. Durch zwei Nonien (Verniers) wird die Genauigkeit gesteigert. Am Fernrohrokular ist ein Sonnenfilter einschwenkbar montiert. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Das Gerät entstand aus dem Bemühen heraus, eine handliche, vielseitig verwendbare Form eines Sextanten zu bauen, da Sextanten nur für Winkel bis maximal 120 Grad nutzbar waren. Bei ihnen wurden ... mehr anzeigen

Das Gerät entstand aus dem Bemühen heraus, eine handliche, vielseitig verwendbare Form eines Sextanten zu bauen, da Sextanten nur für Winkel bis maximal 120 Grad nutzbar waren. Bei ihnen wurden außerdem über Spiegel oder Prismen immer zwei Bilder nebeneinander betrachtet, um zwei Objekte im gleichen Gesichtsfeld einstellen zu können. Laut Franz waren dadurch die Bilder senkrecht zur Messrichtung getrennt, bis Steinheil auf die Idee kam, beim Prismenkreis die Trennung in waagrechter Richtung zu bewerkstelligen, also die Bilder parallel zur Messrichtung zu trennen. So waren zwei Zielpunkte viel genauer überlappend einstellbar als in den üblichen Sextanten. Der Prismenkreis, der gemeinsam von Traugott von Ertel (1778-1858) und Carl August von Steinheil (1801-1870) konstruiert wurde, galt als außerordentlich genau für ein Gerät von seiner Größe, wie in den Astronomischen Nachrichten beschrieben wurde. Im 18. Jahrhundert hatte man noch versucht, die Genauigkeit von Winkelskalen zu steigern, indem man sie mit großen Ausmaßen, bis zu einem Meter im Radius, baute. Aber in den 1830er Jahren war es für Ertel kein Problem mehr, Teilstriche genügend fein zu gravieren. Für die Winkelmessung hatte ein kleiner Teilkreis außerdem einen großen Vorteil: Er bog sich weniger durch als die bis dato üblichen, größeren Teilkreise, so dass diesbezügliche Fehler eleminiert wurden. Ertel und Steinheil wurden daher im November 1834 auf der Industrieausstellung in München unter anderem für dieses Instrument ausgezeichnet. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: München 1833
Hersteller: Ertel, Traugott Leberecht von
Hersteller: Steinheil, Carl August von
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Glas, Kupfer, Messing
Beschriftungen:
Äüßerer Kreis, Herstellersignatur: Steinheil & Ertel in München No. 3.
Skala, Skalenbeschriftung: [Äußerer Rand: Im Uhrzeigersinn, von 0 bis 360 Grad, auf 1 Grad geteilt, alle 10 Grad beschriftet] [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] [Innerer Rand: Gegen Uhrzeigersinn, von 0 bis 360 Grad, auf 0,5 Grad genau geteilt, alle 5 Grad beschriftet]
Quellen