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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Reduktionsapparat
Inventarnummer:
1475
Einordnung
Typ:
Messeinrichtung
Zeichengerät
Fachgebiet:
Geometrie
Stichwörter:
Lineal, rechtwinklig, Skalierung, Verkleinern, Vergrößern, Winkel, Messen
Tags:
reduction, rectangular, skaling, decrease, increase, angle, measurement
Beschreibung
Funktionsweise:

Mit dem Gerät konnten rechtwinklige Dreiecke vergrößert beziehungsweise verkleinert werden. Man musste zwei Bestimmungsstücke kennen, konnte diese einstellen und dann die restlichen Größen ... mehr anzeigen

Mit dem Gerät konnten rechtwinklige Dreiecke vergrößert beziehungsweise verkleinert werden. Man musste zwei Bestimmungsstücke kennen, konnte diese einstellen und dann die restlichen Größen ablesen. Die doppelten Skalen erlaubten ganz einfach die Skalierung um den Faktor zwei, auch andere Faktoren konnten durch entsprechende Einstellung der Lineale angewandt werden. Der Apparat ersparte dadurch immer dann das Rechnen, wenn ein mathematischer Zusammenhang durch geometrische Verhältnisse in einem rechtwinkligen Dreieck ausgedrückt werden konnte. Das Drehlineal lässt sich über einen Metallbogen mit Langbohrung sowie eine Flügelschraube aus Messing in jeder Stellung zwischen 0 und 45 Grad stufenlos einstellen. Das prismenförmige Schiebelineal kann entlang einer Nut im unteren Rand sowie eines Schlitzes im oberen Bereich der Platte horizontal verschoben werden und über die horizontalen Skalen eingestellt werden. Am unteren Ende des Lineals erlaubt eine Klemmvorrichtung, es zu fixieren sowie exakt rechtwinkling zu den Skalen auszurichten. Dies geschieht über zwei Rändelschrauben, die von Federn gekontert sind. In den Schlitz in der Platte am anderen Ende des Lineals greift ebenfalls eine Rändelschraube, die auf der Plattenunterseite durch eine Messingmutter gekontert ist. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Aufgrund der Herstellungszeit liegt die Vermutung nahe, dass der Apparat auf ein vom Mathematiker und Physiker Ferdinand Braun (1850-1918) in seinem Buch "Der junge Mathematiker und Naturforscher" ... mehr anzeigen

Aufgrund der Herstellungszeit liegt die Vermutung nahe, dass der Apparat auf ein vom Mathematiker und Physiker Ferdinand Braun (1850-1918) in seinem Buch "Der junge Mathematiker und Naturforscher" beschriebenes Verfahren zurückgeht. Darin beschreibt Braun das Prinzip von Berechnungen mit Hilfe des Strahlensatzes. Ähnlich wie dies bei Proportionalzirkeln gemacht wurde, erklärt Braun, wie damit nicht nur die Grundrechenarten, sondern zum Beispiel auch Wurzelberechnungen angestellt werden konnten.
Zum Exponat ist auch eine Anleitung erhalten, die von einem Ferdinand Braun am 6.4.1876 unterschrieben wurde (siehe Archivquellen). In dem Jahr erschien auch "Der junge Mathematiker und Naturforscher"; ein Aufenthalt Brauns in München ist aber biografisch bisher nicht erfasst. Die Zuschreibung zum genannten Mathematiker ist deshalb zwar schlüssig, aber unsicher. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: München 1876 bis 1896
Hersteller: Vogl, G.
Eigenschaften
Material:
Koffer: Pappe, Metall, Holz
Ganzes Objekt: Neusilber, Messing, Metall
Beschriftungen:
Koffer, Inventarnummer (briefmarkenartiger Aufkleber): 1475
Platte, Skalenbeschriftung: [horizontal, oben und unten identisch] [rot] 50 48 46 ... 0 [auf 0,1 genau geteilt] [weiß] 100 96 92 ... 0 [auf 0,2 genau geteilt] [vertikal, Winkelskala] [links, von oben nach unten] 90 89 88 ... 0 [auf 5 Bogenminuten genau geteilt] [rechts, von oben nach unten] 0 1 2 ... 90 [auf 5 Bogenminuten genau geteilt]
Prismenförmiges Lineal, Skalenbeschriftung: [mittig, rot, von unten nach oben] 0 2 4 ... 50 [auf linker und rechter Flanke, identisch, von unten nach oben] 0 4 8 ... 100 [auf 0,2 genau geteilt]
Drehlineal, Skalenbeschriftung: [links] 0 4 8 ... 150 [auf 0,2 genau geteilt] [rechts] 0 2 4 ... 75 [auf 0,1 genau geteilt]
Maße:
Apparat: Breite 347mm, Tiefe 335mm, Höhe 40mm
Ganzes Objekt: Masse 3,62kg
Quellen
Archivquellen:
Deutsches Museum Archiv, Handschriften, HS 2013-017 (06.04.1876–06.04.1876): Beschreibung des Reductionsapparates von Ferd. Braun