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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Horizontalsonnenuhr
Inventarnummer:
1678
Einordnung
Typ:
Horizontalsonnenuhr
Fachgebiet:
Astronomie
Stichwörter:
geographische Breite, mittlere Sonnenzeit, Wahre Ortszeit, Zeitgleichung, Zifferblatt, Schatten
Tags:
geographic latitude, apparent solar time, mean solar time, equation of time, horizontal, astronomy, sundial
Beschreibung
Funktionsweise:

Der Name der Horizontalsonnenuhr leitet sich daraus ab, dass die Fläche für den Schattenwerfer horizontal ausgerichtet ist. Allerdings ist der Schattenwerfer hier schon geneigt, sodass er für eine ... mehr anzeigen

Der Name der Horizontalsonnenuhr leitet sich daraus ab, dass die Fläche für den Schattenwerfer horizontal ausgerichtet ist. Allerdings ist der Schattenwerfer hier schon geneigt, sodass er für eine feste geographische Breite optimiert ist. Durch die Erddrehung scheint die Sonne jeden Tag einen Kreisbogen um diese Achse herum am Himmel zu durchlaufen. Die Ziffern vier bis zwölf (vormittags) und eins bis acht (nachmittags) bezeichnen so die Stunden der sogenannten wahren Ortszeit. Diese stimmt aber nicht mit der mittleren Sonnenzeit (= mittlere Ortszeit) überein, denn diese bezieht sich auf eine wie in einem Uhrwerk immer gleichförmig ablaufende Zeit. Der Sonnenlauf ist jedoch nur näherungsweise gleichförmig. Für Abweichungen sorgen die Neigung der Erdachse sowie die Tatsache, dass die Erdbahn kein Kreis, sondern eine Ellipse ist. Das Zifferblatt ist besonders schmal geformt. So konnte der Hersteller zusätzlich Transversallinien zum Ablesen von Minuten anbringen sowie gleichzeitig die Dimensionen der Sonnenuhr begrenzt halten. Die drei Fußschrauben machen das Instrument nivellierbar. Eine Schiefergesteinsplatte dürfte als Zifferblatt vor allem deswegen benutzt worden sein, weil sich darin gut feine Linien gravieren ließen. Dies war nötig für die Minutenskala. Ihre vergoldeten Details und die kunstvollen Ziergravuren gaben dem Objekt zudem einen repräsentativen Charakter. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Der Hersteller der Sonnenuhr, Johann Simon Lubach (gestorben 1706), hatte einen Bruder namens Franz (auch Franziscus, gestorben 1726), der ähnliche Sonnenuhren baute. Franz war ab ca. 1710 ... mehr anzeigen

Der Hersteller der Sonnenuhr, Johann Simon Lubach (gestorben 1706), hatte einen Bruder namens Franz (auch Franziscus, gestorben 1726), der ähnliche Sonnenuhren baute. Franz war ab ca. 1710 mathematischer Instrumentenmacher am Wiener Hof. Laut der Lebensdaten beider muss die Sonnenuhr um 1700 hergestellt worden sein. Johann Simon Lubach fertigte daneben auch Äquatorialsonnenuhren (eine ist etwa in der Sammlung der Sternwarte Kremsmünster erhalten, siehe Rabenalt). Für die Herstellungszeit weisen die Skalen dieser Instrumente eine bemerkenswerte Genauigkeit auf. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren Sonnenuhren mit Ablesung für Minuten noch sehr selten. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: Wien 1680 bis 1706
Hersteller: Lubach, Johann Simon
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Gestein, Gold, Messing
Farbe:
Ganzes Objekt: schwarz
Beschriftungen:
Zifferblatt, Skalenbeschriftungen: IIII V VI VII [...] XII I II [...] VII [Transversallinien: An Rändern Beschriftungen in Fünf-Minuten-Abständen, dazwischen jeweils Markierungen für einzelne Minuten]
Rahmen, Herstellersignatur, lateinisch: Joh. Sim. Lubach fec. Wien
Rahmen, Herstellersignatur, lateinisch: Von Johann Simon Lubach in Wien hergestellt
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe 140mm, Breite 184,5mm, Tiefe 211mm, Masse 2,55kg
Quellen
Archivquellen:
Österreichisches Staatsarchiv~http://d-nb.info/gnd/37748-X, Obersthofmarschallamt, AT-OeSTA/HHStA HA OMaA 655-1049: Verlassenschaftsabhandlung Simon Lubach, kaiserlicher mathematischer Instrumentenmacher, Erbserklärung der Witwe Anna Eleonora