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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Öhrsonnenuhr
Inventarnummer:
1679
Einordnung
Typ:
Sonnenuhr
Äquatorialsonnenuhr
Öhrsonnenuhr
Fachgebiet:
Astronomie
Stichwörter:
geographische Breite, mittlere Sonnenzeit, Wahre Ortszeit, Zeitgleichung, Auffangfläche, Lichtfleck, Schatten
Tags:
geographic latitude, mean solar time, true solar time, equation of time, receiving surface, light spot, shadow, hole, astronomy, nodus-based sundial
Beschreibung
Funktionsweise:

Bei einer Öhrsonnenuhr fällt das Sonnenlicht durch ein Loch auf eine Skala. Der das Loch tragende Körper ist hier der Rahmen in der Mitte. Dieser ist drehbar, seine Achse kann parallel zur Erdachse ... mehr anzeigen

Bei einer Öhrsonnenuhr fällt das Sonnenlicht durch ein Loch auf eine Skala. Der das Loch tragende Körper ist hier der Rahmen in der Mitte. Dieser ist drehbar, seine Achse kann parallel zur Erdachse ausgerichtet werden. Der senkrechte, außen gelegene Ring wird dazu in Nord-Süd-Richtung gedreht. Dann wird dieser Rahmen auf die Sonne ausgerichtet, so dass ein Lichtpunkt auf der Skala auftrifft. Will man die Wahre Sonnenzeit wissen, so muss er in der Mitte der Skala erscheinen. Soll sie die Mittlere Ortszeit angeben, so stellt man den Lichtpunkt auf den dem aktuellen Datum entsprechenden Punkt auf dem Analemma ein (siehe dazu Inventarnummer 1686). Vorliegende Sonnenuhr weist zwei Löcher auf: Eines benutzte man mit dem linken Teil der Skala für die Zeit vom 27. Januar bis 16. Juni, das andere während der restlichen Zeit. Stunden und Minuten waren jeweils über das Zifferblatt an der Unterseite des Rahmens ablesbar. Deshalb sind zwei Zahnradübersetzungen übereinander angebracht. Bei vorliegendem Instrument ist der Minutenzeiger abgebrochen. Ungewöhnlich ist die Gradskala am Fuß der Halterung: Sie wirkt auf den ersten Blick wie eine Vorrichtung um das Instrument passend zur magnetischen Missweisung aufzustellen - allerdings liegt die 90-Grad-Marke deutlich über dem realen 90-Grad-Winkel, und ein Kompass ist ebenfalls nicht erhalten. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Mit dieser Sonnenuhr baute der Nürnberger Hersteller Georg Matthias Burger (1750-1825) eine Erfindung von Phlipp Mathäus Hahn (1739-1790) nach, der das Prinzip 1763 angewandt hatte und zur Eichung ... mehr anzeigen

Mit dieser Sonnenuhr baute der Nürnberger Hersteller Georg Matthias Burger (1750-1825) eine Erfindung von Phlipp Mathäus Hahn (1739-1790) nach, der das Prinzip 1763 angewandt hatte und zur Eichung von mechanischen Uhren vorschlug. Mit der Sonnenuhr konnte der Gang anderer Uhren mit etwa einer Minute Genauigkeit geeicht werden. G.M. Burger leitete eine Bäckerei. Durch eine Reise zu Philipp Mathäus Hahn muss er das Konstruktionsprinzip der Sonnenuhr kennengelernt haben. Neben dem Backen beschäftigte Burger sich mehr und mehr mit Mathematik, Mechanik, Astronomie und Uhrenbau. Abgesehen von Uhren fertigte er auch andere kunstvolle mechanische Apparate. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: Nürnberg 1775 bis 1840
Hersteller: Burger, Georg Mathias
Entwicklung:
Ort: Herrenberg 1763
Entwickler: Hahn, Philipp Matthäus
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Holz, Edelstahl, Messing
Beschriftungen:
Fuß, Skalenbeschriftung, deutsch: Nord West Süd Ost / Abweigungs [sic] Grade 90 80 70 [...] 0 10 20 [...] 90
Ring, Skalenbeschriftung, deutsch: [Auf Halterung:] Grade [dazu auf Ring selbst:] 0 5 10 [...] 90 Polhoe [sic, gemeint: Polhöhe]
Lochblende, Herstellersignatur, deutsch: G.M. Burger / Mech. [Mechaniker] Nürnberg
Auffangfläche, Skalenbeschriftung, deutsch: Grade Lini [gerade Linien] Sonen Zeit [= Sonnenzeit] Krume Lini [Krumme Linien = Analemma] Uhren Zeit [= Mittlere Ortszeit] [dazu Analemma mit Markierungen für Datum im Abstand von ca. 5 Tagen sowie für die Tierkreiszeichen]
Zifferblatt, Skalenbeschriftung: 15 30 45 60 [Minuten, auf eine Minute genau unterteilt] / 1 2 3 [...] 12 [Stunden]
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe 395mm, Breite 112mm, Tiefe 270mm, Masse 2,32kg