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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Brennlinse auf Stativ
Inventarnummer:
1712
Einordnung
Typ:
Brennlinse
Fachgebiet:
Licht
Bezüge:
Zusammensetzung aus: 1712T1, 1712T2
Prinzip ähnlich wie bei: 1723
Stichwörter:
Porzellan, Schmelzen, Brennpunkt, Strahl, Sonne, Fokus, Bündelung
Tags:
porcelain, china, melting, beam, sun, focusing, concentration, optics, light, burning lense
Beschreibung
Funktionsweise:

Eine Brennlinse dient der Bündelung von Sonnenstrahlen zur Erzeugung hoher Temperaturen. Um die Position des Brennpunktes zu variieren und die Linse den unterschiedlichen Höhenständen der Sonne ... mehr anzeigen

Eine Brennlinse dient der Bündelung von Sonnenstrahlen zur Erzeugung hoher Temperaturen. Um die Position des Brennpunktes zu variieren und die Linse den unterschiedlichen Höhenständen der Sonne anzupassen, ist sie in der Gabel um eine horizontale Neigung von bis zu 30 Grad verstellbar. Ihre Höhe lässt sich über eine Zahnstange einstellen, die sich senkrecht im Stativ befindet. Um die vertikale Achse lässt sich die Gabel inklusive Linse ebenfalls schwenken. Das Stativ ist an allen drei Füßen mit Halterungen für Nivellierschrauben versehen. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Obwohl die Verwendung von Gläsern zur Bündelung der Sonnenstrahlen für Schmelz- und Entzündungsvorgänge seit mindestens dem sechsten Jahrhundert vor Christus belegt ist, verhinderten ... mehr anzeigen

Obwohl die Verwendung von Gläsern zur Bündelung der Sonnenstrahlen für Schmelz- und Entzündungsvorgänge seit mindestens dem sechsten Jahrhundert vor Christus belegt ist, verhinderten technologische Schwierigkeiten der Glasherstellung und -bearbeitung die Produktion größerer Linsen bis Ende des 17. Jahrhunderts. Eine mögliche Alternative stellten Brennspiegel dar, die aus Metallen gegossen wurden. Um die weitere Entwicklung von Brennlinsen machte sich besonders Ehrenfried Walther von Tschirnhaus (1651-1708) verdient, der die Herstellung und Bearbeitung großer Glasblöcke durchsetzte. Eine Voraussetzung war auch die Entwicklung neuer Schleifmethoden großer Glasmassen, die er in seinen sächsischen Glashütten vorantrieb. Er stellte damit nicht nur Linsen größerer Abmessungen her, sondern führte bei Brennlinsen auch das sogenannte Kollektivglas ein, sodass eine Erhöhung der Energiekonzentration und damit der Temperatur gelang. Tschirnhaus erreichte so Temperaturen bis zu 1500 Grad Celsius, die er auch für Schmelzversuche zur Nacherfindung des europäischen Porzellans nutzte. Die Brennlinse wird in der Literatur als von Tschirnhausen selbst hergestellt geführt und befindet sich seit mindestens 1850 im Besitz der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: Kieslingswalde 1690 bis 1708
Hersteller: Tschirnhaus, Ehrenfried Walther von
Quellen