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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Einstiefelige Luftpumpe mit Steigbügel
Inventarnummer:
1727
Einordnung
Typ:
Luftpumpe
Fachgebiet:
Mechanik
Stichwörter:
Hahn, Barometer, Rezipient, Steigbügel, Unterdruck, Druck
Tags:
air cock, barometre, recipient, stirrup, pressure, mechanics, air pump
Beschreibung
Funktionsweise:

Als Vakuumpumpe erzeugte man mit diesem Instrument gehörigen Unterdruck. Sowohl am Handgriff als auch am Steigbügel konnte der Kolben bewegt werden, um das angeschlossene Gefäß zu evakuieren. ... mehr anzeigen

Als Vakuumpumpe erzeugte man mit diesem Instrument gehörigen Unterdruck. Sowohl am Handgriff als auch am Steigbügel konnte der Kolben bewegt werden, um das angeschlossene Gefäß zu evakuieren. Dieses, auch Rezipient genannt, ist nicht erhalten. Das zentrale Gewinde am Teller der Pumpe weist darauf hin, dass nicht nur Glasglocken auf ihn gestellt werden konnten, sondern auch anders geformte Rezipienten aufschraubbar waren. Der zentrale Absperrhahn hat Öffnungen für drei Stellungen: 1. Evakuieren (Rezipient mit Kolben verbunden), 2. Absperren (Rezipient abgeschlossen), 3. Wiederbelüften (Öffnung in Hahn mit Rezipient verbunden). Ein weiterer Hahn sperrt die Verbindung vom Rezipienten zum Barometer. Letzteres selbst besteht aus zwei Rohren. Das Rohr nahe der Skala war mit Quecksilber gefüllt, dessen Flüssigkeitsspiegel den Druck angab. Das vordere Rohr diente nur dazu, den Druckausgleich zwischen Rezipient und Quecksilber-Vorratsgefäß herzustellen. Die Barometerskala gibt die Höhe der Quecksilbersäule in französischen Zoll an. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Die Erfindung dieser Art Luftpumpe wird Denise Papin (1647-1712) zugeschrieben, Verbesserungen hat unter anderem Jean-Antoine Nollet (1700-1770) vorgenommen. Georg Friedrich Brander (1713-1783) nutzte ... mehr anzeigen

Die Erfindung dieser Art Luftpumpe wird Denise Papin (1647-1712) zugeschrieben, Verbesserungen hat unter anderem Jean-Antoine Nollet (1700-1770) vorgenommen. Georg Friedrich Brander (1713-1783) nutzte die Bauart als Vorlage - er schätzte das gut ablesbar angebrachte Barometer. Wichtig war diese Art von Instrument für allerlei Versuche, bei denen die Absenkung des Luftdrucks demonstrierte, wie wichtig die Atmosphäre ist: Kerzen im Rezipienten erlöschten beim Evakuieren, Tiere darin wurden ab einem gewissen Unterdruck bewusstlos, das Ticken von Uhren wurde unhörbar - ähnliche Versuche gehören bis heute zum Physikunterricht (außer mit Tieren). Es ist sehr wahrscheinlich, dass Brander diese Luftpumpe schon vor 1759 fertiggestellt hat, denn in einem Brief an Dominicus von Linprun (1714-1787) bot er der Bayerischen Akademie am 24.6.1759 "eine perpenticular Noletsche" Luftpumpe an. Weniger anzeigen

Herstellung:
1730 bis 1759
Hersteller: Brander, Georg Friedrich
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Leder, Papier, Eisenlegierung, Glas, Messing, Holz
Beschriftungen:
Barometer, Skala: [0] 1 2 3 [...] 29 [auf 1/12 genau unterteilt]
Barometer-Vorratsgefäß, Beschriftung, Papieraufkleber: Luftpumpe
Holzbein, Inventarnummer, silberner Aufkleber: Deutsches Museum / München, Inv.-Nr. / [Nummer selbst unleserlich]
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe 1450mm, Breite 600mm, Länge 600mm, Masse 32kg
Barometerskala: Länge 785mm