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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Sternfinder
Inventarnummer:
2049
Einordnung
Typ:
Lehrmittel
Fernrohr
Kompass
Fachgebiet:
Astronomie
Bezüge:
Ergänzung durch: 2049Z3
Stichwörter:
Koordinaten, Bussole, Kompass, Libelle, Quadrant, Sternkarte, Sternbild
Tags:
coordinates, compass, spirit level, star map, constellation, astronomy, star finder
Beschreibung
Funktionsweise:

Das Instrument war dazu da, Himmelskörper zu finden und das Fernrohr darauf auszurichten. Mit Hilfe der Libelle und der ... mehr anzeigen

Das Instrument war dazu da, Himmelskörper zu finden und das Fernrohr darauf auszurichten. Mit Hilfe der Libelle und der drehbaren Füße war es waagrecht zu nivellieren, mit Hilfe der Bussole konnte es auf Norden ausgerichtet werden. Die Platte mit der Sternkarte musste man entsprechend der geografischen Breite des Standortes neigen: Die Drehachse der Scheibe musste parallel zu Erdachse sein. Dann wurde die Scheibe auf die richtige Stellung gedreht, gemäß der aktuellen Uhrzeit und Datum. Am Rand der Scheibe erkennt man entsprechende Skalen. Nachdem die Scheibe fixiert war, ließ sich das Fernrohr samt Lineal noch drehen: Das Lineal sollte am zu suchenden Stern anliegen. Damit war das Fernrohr auf die richtige Rektaszension gedreht, nun fehlte noch seine Neigung: Dazu dient die halbkreisförmige Skala, an der man die Deklination einstellte. Den passenden Wert konnte man bequem am Lineal ablesen. Außer zum Einstellen von Gestirnen war der Sternfinder noch zu anderen Zwecken zu gebrauchen. Zum Beispiel konnten Auf- und Untergangszeiten damit bestimmt werden, die Nord-Süd-Richtung herausgefunden oder es konnte grob die Uhrzeit (wie bei einer Sternuhr) abgelesen werden. Mit einsetzbaren Mikrometer-Skalen für das Okular ließen sich sogar Entfernungen terrestrischer Objekte ausrechnen. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Laut Beschreibung des Herstellers Georg Friedrich Brander (1713-1783) sollte es diese Verbindung von Sternkarte und Teleskop Interessierten besonders leicht machen, Sterne, Mond und Planeten ... mehr anzeigen

Laut Beschreibung des Herstellers Georg Friedrich Brander (1713-1783) sollte es diese Verbindung von Sternkarte und Teleskop Interessierten besonders leicht machen, Sterne, Mond und Planeten einzustellen. Das Gerät ist tatsächlich trotz seiner Größe und seines Gewichts noch in einigen weiteren Exemplaren erhalten und etwa in Mannheim oder im Kloster Langheim benutzt worden. Dass der handwerkliche Aufwand und die Anschaffungskosten für solche Geräte getragen wurden, liegt außer an ihrer Repräsentativität auch an der Bedeutung der Astronomie für Landesvermessung und Navigation in der Zeit um 1800. Kenntnis der Gestirne war für das Verständnis des Kalenders und der Zeitmessung unerlässlich und damit ein Grundpfeiler der Organisation religiöser Feste wie auch für Arbeitsabläufe im weltlichen Bereich, etwa in der Landwirtschaft. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: Augsburg 1776
Hersteller: Brander, Georg Friedrich
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Papier, Glas, Messing, Metall, Holz
Beschriftungen:
Höhenskala, Skalenbeschriftung: 90 85 80 [...] 0 [Skala auf halbes Grad genau geteilt]
Deklinationsachse, Herstellersignatur, lateinisch: G.F. / Brander / fecit / Aug.[ustae] Vind.[elicorum] [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] Borealis [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] Australis [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] 90 85 80 [...] [Liliensymbol bei 0] 5 10 [...] 85 90 [Skala auf halbes Grad genau geteilt]
Deklinationsachse, Herstellersignatur, lateinisch: Von G.F. Brander in Augsburg hergestellt[Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts]Nördlich[e Hemisphäre][Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts]Südlich[e Hemisphäre]
Deklinationslineal, Skalenbeschriftung, lateinisch: 70 60 50 [...] 0 10 20 [dazu bei 66,5 Grad nördlich:] Circulus / Arcticus [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] [sowie bei 22,5 Grad:] Tropicus Cancri [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] [bei 0 Grad:] Aequator [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] [und bei 22,5 Grad südlich:] Tropicus / Capricorn
Deklinationslineal, Skalenbeschriftung, lateinisch: Polarkreis[Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts]Wendekreis des Krebses[Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts]Äquator[Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts]Wendekreis des Steinbocks
Drehteller, Skalenbeschriftungen, lateinisch: [Äußere Winkelskala: unvollständig. Uhrzeiten, zweimal von I bis XII Uhr, auf eine Minute genau geteilt. Innere Winkelskala: 12mal von 0 bis 30 Grad geteilt, jeweils mit Namen der Tierkreiszeichen. Daneben, weiter innen, Winkelskala durchgehend von 0 bis 360 Grad. 0 Grad dieser Skala entspricht Grenze der Tierkreiszeichen Fische und Widder (Pisces/Aries). Die Tierkreiszeichen-Abschnitte sind je nach Lage verzerrt: Die Fische nehmen z.B. nicht ganz 30 Grad ein, während der Steinbock etwas mehr als 30 Grad einnimmt. Die Papierscheibe enthält Illustrationen und Namen der Sternbilder sowie die Hilfslinien Polarkreis, die Wendekreise und den Äquator.]
Maße:
Tubus: Länge 583mm, Breite 44mm, Höhe 44mm
Ganzes Objekt: Höhe 900mm, Breite 560mm, Tiefe 670mm
Drehteller: Durchmesser 510mm
Papierscheibe: Durchmesser 477mm