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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Messinggewicht, vergoldet
Inventarnummer:
2057
Einordnung
Typ:
Eichnormal
Fachgebiet:
Messen
und
Maße
Bezüge:
Prinzip ähnlich wie bei: 1592, 1590
Stichwörter:
Dichte, Waage, Etalon, Normalgewicht, Gewicht, Masse, Eichung
Tags:
density, gauging, calibration, etalon, weighing scales, weight, mass, measurement, measuring, brass standard gauge
Beschreibung
Funktionsweise:

Ein Eichkörper (auch Etalon oder Normalgewicht) wie der vorliegende diente dazu, Präzisionswaagen und Gewichtssätze genau ... mehr anzeigen

Ein Eichkörper (auch Etalon oder Normalgewicht) wie der vorliegende diente dazu, Präzisionswaagen und Gewichtssätze genau zu überprüfen. Durch das Normalgewicht konnte man diese indirekt mit einem der Kilogramm-Normale vergleichen: Denn dieses Messing-Gewicht wurde selbst anhand eines Normalgewichts überprüft, und zwar mit Bergkristall-Etalonen von Steinheil. Letztere wiederum hatte Steinheil direkt am Pariser Kilogramm-Prototyp kalibriert. Der Eichkörper ist als einfacher Zylinder gestaltet, dessen Kanten abgeschrägt sind. Die Zylinder wurden mit Prägeapparaturen der königlichen Münze versucht zu verdichten, anschließend vergoldete man sie dann galvanisch. Durch Abschleifen und Polieren konnte man die Masse genau auf ein Kilogramm trimmen. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Normalgewichte wie dieses ließ Carl August von Steinheil (1801-1870) herstellen, um Gewichte für die Eichung von Waagen zu haben, für die ein Probekörper mit höherer Dichte als Bergkristall ... mehr anzeigen

Normalgewichte wie dieses ließ Carl August von Steinheil (1801-1870) herstellen, um Gewichte für die Eichung von Waagen zu haben, für die ein Probekörper mit höherer Dichte als Bergkristall nötig war. Hintergrund ist, dass bei Präzisionswägungen die Masse der Luft eine Rolle spielt, die der zu wägende Körper verdrängt. Der Effekt lässt sich zwar mathematisch korrigieren, allerdings ist der Fehler geringer, je ähnlicher die Dichten des Probe- und Wägekörpers einander sind. Messing war daher für die Wägung von schweren Metallen prinzipiell besser geeignet als Bergkristall. Es war zudem günstiger. Die Vergoldung sollte das Gewicht gegenüber Umwelteinflüssen widerstandsfähiger machen. Die Herstellung eines Messinggewichtes war darüber hinaus hilfreich, um Erfahrungen mit der Zuverlässigkeit von Eichkörpern aus Metall zu erlangen. Eine der Erfahrungen, die Steinheil machen musste, war die, dass Messing-Etalone mit viel größeren Ungenauigkeiten behaftet waren als die aus Platin oder Bergkristall: Die Abweichungen lagen zum Teil bei mehr als zehn Milligramm, zudem schwankten ihre Gewichte. Wahrscheinlich produzierte (wie bei Inventarnummer 1590) Carl Stollnreuther (1816-1892) das Etalon. An der Herstellung war auch der Student Philipp Ludwig Seidel (1821-1896) beteiligt, der später Mathematiker wurde. Ein solches Messinggewicht ging 1849 an die Kommission zur Regulierung der Wiener Maße. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: München 1843 bis 1844
Hersteller: Stollnreuther, Karl
An Herstellung beteiligt: Seidel, Philipp Ludwig
Entwicklung:
Ort: München 1823 bis 1833
Entwickler: Steinheil, Carl August von
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Gold, Messing
Beschriftungen:
Mantel, Inventarnummer, silberner Aufkleber: Deutsches Museum / München, Inventarnummer / 05/2057
Mantel, Inventarnummer (schwarze Farbe): 2057
Unterseite, Inventarnummer (weiße Farbe): 2057
Maße:
Ganzes Objekt: Durchmesser 53,7mm, Höhe 53,5mm, Masse 1kg