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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Barometeruhr, selbstregistrierend, 2 Stück
Inventarnummer:
2061
Einordnung
Typ:
Uhrwerk
Quecksilberbarometer
Fachgebiet:
Messen
und
Maße
Bezüge:
umfasst (weitere Bezüge bei diesen Teilen): 2061T1, 2061T2
hat ähnliche Funktion wie: 20
Stichwörter:
Automat, Aufzeichnung, Zeitmessung, Quecksilber, Aerostatik, Meteorologie, Luftdruck
Tags:
weight, pendulum, mercury, time, measuring, measurement, meteorology, air pressure, automatic, recording barometer clock
Beschreibung
Funktionsweise:

Diese Geräte zeichneten den Luftdruck automatisch in regelmäßigen Zeitabständen auf. Im Instrument trieb eine Pendeluhr außer dem Uhrwerk auch eine Papierführung für die Aufzeichnung des ... mehr anzeigen

Diese Geräte zeichneten den Luftdruck automatisch in regelmäßigen Zeitabständen auf. Im Instrument trieb eine Pendeluhr außer dem Uhrwerk auch eine Papierführung für die Aufzeichnung des Luftdrucks an. Als Barometer diente wie zu der Zeit üblich eine mit Quecksilber gefüllte Glasröhre (siehe Inventarnummer 20). In ihrem offenen Ende tauchte ein Schwimmer mit angeschlossenem Gestänge in den Flüssigkeitsspiegel des Quecksilbers ein. Über eine Hebelmechanik regulierte dies die Höhe des Stiftes, der den Luftdruck auf dem Papier aufzeichnete. Der Stand des Barometers wurde dabei auf dem Papier nicht mit einer durchgehenden Linie markiert, sondern "die Bewegung des Quecksilbers wird auf einen Schreibstift übertragen, der alle vier Minuten für einen Augenblick gegen eine das Uhrzifferblatt umgebende Schreibfläche gedrückt wird [...] Die Schreibfläche dreht sich in sieben Tagen einmal herum und zeigt mit 2560 Punkten den Luftdruckverlauf der Woche." (Kistner, S. 104) Diese Beschreibung passt auf das Barometer mit Inventarnummer 2061T1, bei 2061T2 wurde statt eines sich drehenden Papierrings einfach ein verschiebbares längliches Blatt benutzt. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Jean (oder auch Johannes) Krapp (1737-1798) war Hofuhrmacher beim Mannheimer Kurfürsten Karl Theodor (1724-1799). Er hatte als Sohn des bereits bekannten Uhrmachers Martin Krapp sein Handwerk ... mehr anzeigen

Jean (oder auch Johannes) Krapp (1737-1798) war Hofuhrmacher beim Mannheimer Kurfürsten Karl Theodor (1724-1799). Er hatte als Sohn des bereits bekannten Uhrmachers Martin Krapp sein Handwerk gelernt. Die Bereitschaft des Kurfürsten, in Mannheim eine erstklassige wissenschaftliche Akademie reich mit Mitteln auszustatten, kam auch der Meteorologie in Mannheim zugute. Eine Hauptaufgabe der 1780 als Teil der Kurpfälzischen Akademie der Wissenschaften gegründeten Mannheimer Meteorologischen Gesellschaft (Societas Meteorologica Palatina) war, ein Netz von Beobachtungsstationen aufzubauen und auszurüsten. Wetteraufzeichnungen versprachen aus mehreren Gründen hohes Renommee: Erstens war die Meteorologie im 18. Jahrhundert eng mit Elektrizitätsforschung (Gewitter, Ladungsphänomene in der Luft) sowie Magnetismus (Erdmagnetfeld) verbunden. Zweitens waren bis 1780 noch keine koordinierten, dauerhaften meteorologischen Aufzeichnungen an vielen Orten gleichzeitig gelungen. Drittens waren diese Aufzeichnungen unabdingbare Voraussetzungen für Vorhersagen, die den Naturforschern als Hilfe für die Landwirtschaft möglich erschienen. Eine ambitionierte Vorhersage betraf den Luftdruck, dessen zeitliche Entwicklung manche Forscher vorhersagen zu können glaubten - ohne dass ganz klar war, wie er etwa von der Temperatur oder der Sonneneinstrahlung abhing. Für den Sekretär der Meteorologischen Gesellschaft, Johann Jakob Hemmer (1733-1790), war dies ein Beweggrund, eine Uhr mit Barometeraufzeichnung anzuschaffen. Dafür bot sich ein Konstruktionsprinzip an, das Pierre Changeux (1740-1800) ebenfalls 1780 veröffentlicht hatte. Hemmer erhielt spätestens 1785 ein entsprechendes Gerät von Changeux.
"Wohl auf Stefan v. Stengels [(1750-1822)] Veranlassung erwarb auch die Münchner Akademie (Ende 1786) einen solchen Barographen, den [...] Johann Krapp hergestellt hatte [entspricht Inventarnummer 2061T2]. Im Jahre 1789 beschlossen Hemmer und Stengl, an den Barographen die ringförmige Schreibfläche durch eine rechteckige zu ersetzen. Durch Johann Krapp wurde das Mannheimer Instrument abgeändert und gleichzeitig ein zweites [..., entspricht Inventarnummer 2061T1] für München gebaut." (Kistner, S. 105) Der Mannheimer Barograph wurde schließlich bei Kriegshandlungen nach der französischen Revolution zerstört. Das Ziel, die Abhängigkeit des Luftdrucks vom Sonnenstand nachzuweisen, war Hemmer zuvor allerdings noch gelungen. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: Mannheim 1770 bis 1780
Hersteller: Krapp, Jean (auch Johannes)
Entwicklung: