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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Zusammengesetztes Mikroskop mit Positioniertisch
Inventarnummer:
613
Einordnung
Typ:
Mikroskop
Fachgebiet:
Licht
Bezüge:
Prinzip ähnlich wie bei: 586
Ergänzung durch: 613Z1, 613Z3, 613Z4, 613Z5, 613Z6, 613Z8, 613Z9, 613Z10, 613Z11, 613Z12, 613Z13, 613Z14
Stichwörter:
Fadenkreuz, Mikrometer, Objekttisch, Lupe, Okular, Objektiv, Vergrößerung, Optik
Tags:
crosshair, micrometer, object table, magnifying glass, eyepiece, objective, magnification, light, optics, microscope
Beschreibung
Funktionsweise:

Das Mikroskop zeigt einen gebräuchlichen Aufbau: Ein konvexer Spiegel kondensiert und leitet das Licht der Beleuchtungslampe durch die Öffnung des Objekttisches ins unten liegende ... mehr anzeigen

Das Mikroskop zeigt einen gebräuchlichen Aufbau: Ein konvexer Spiegel kondensiert und leitet das Licht der Beleuchtungslampe durch die Öffnung des Objekttisches ins unten liegende Objektiv, die Optik ist senkrecht orientiert. Der Objekttisch weist mehr Besonderheiten auf als die restliche Mechanik: Die Halterung für die Probe beziehungsweise die Probenträger ist hier als Ring ausgeführt. Das Mikroskop war durch das reichhaltige Zubehör, das wie das Instrument selbst in einem zugehörigen Kasten untergebracht werden kann, für die meisten der zeitgenössischen mikroskopischen Anforderungen gerüstet. Im Gegensatz zu dem einfacheren Mikroskop (Inventarnummer 586) hat es einen Standfuß und war damit eher zu stationärem Einsatz in einem Labor dienlich. Darauf weisen auch die vielen Einstellmöglichkeiten hin: Der Objekttisch lässt sich über eine Mikrometerschraube seitlich verstellen sowie mit einer Schraube senkrecht dazu bewegen und durch zwei Tangentialschrauben auch drehen. Die Halterung des Objekttischs trägt außer einer Kondensorlinse für Auflicht auch eine Ableselupe für die Skala der seitlichen Verschiebung. Dazu passt, dass beim Herausschrauben des Okulars eine Gesichtsfeldblende zum Vorschein kommt, die ein Fadenkreuz trägt. Die Optik ist so konstruiert, dass auch bei relativ hohen Vergrößerungen noch ein deutlicher Abstand zwischen Objekt und Mikroskopobjektiv bleibt. Dies diente wahrscheinlich der Achromasie der Optik. Bei einem Labormikroskop konnte dafür in Kauf genommen werden, dass die Abmessungen etwas größer ausfallen. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Ähnlich wie bei Fernrohrobjektiven versuchten Joseph von Fraunhofer (1787-1826) und seine Kollegen auch bei Mikroskopen wie dem vorliegenden, die Vorteile ihrer achromatischen Glaskombinationen ... mehr anzeigen

Ähnlich wie bei Fernrohrobjektiven versuchten Joseph von Fraunhofer (1787-1826) und seine Kollegen auch bei Mikroskopen wie dem vorliegenden, die Vorteile ihrer achromatischen Glaskombinationen auszunutzen. Damit erreichten Mikroskope aus Fraunhofers Werkstatt eine sehr hohe optische Qualität. Dieser Anspruch wurde durch eine sorgfältige mechanische Ausführung unterstrichen: Dass das Mikroskop mit Pinzette, Objekttisch, austauschbaren Objektiven und Okularen ausgestattet und in einem Holzkasten montiert ist, sollte die Benutzung vereinfachen. Allerdings erreichten Fraunhofers Mikroskope im Unterschied zu Geräten aus anderen zeitgenössischen Werkstätten hohe Vergrößerungen nur dadurch, dass sie sehr starke Okulare einsetzten. Die Objektive hatten relativ lange Brennweiten. Damit blieb das Bild zwar optisch einwandfrei, war aber nicht ideal für die meisten mikroskopischen Einsatzgebiete. Das Mikroskop ist in ähnlicher Form an einer Reihe verschiedener Orte überliefert. Im Deutschen Museum sind nahezu baugleich die Inventarnummern 586, 13905 und 36993; sehr ähnliche Mikroskope sind nach Timo Mappes' Recherchen zudem in der Billings Collection Washington, dem ZEISS Museum der Optik in Oberkochen und der Microscope Collection am Science Museum London vorhanden. Das vorliegende Gerät war mit seiner Ausstattung sicher eines der hochwertigsten aus der Optischen Werkstatt in Benediktbeuern. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: Benediktbeuern 1809 bis 1814
Hersteller: Utzschneider, Reichenbach und Fraunhofer, 1809-1814
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Glas, Messing
Beschriftungen:
Tubus, Herstellersignatur: Utzschneider, Reichenbach und / Fraunhofer in Benedictbeurn
Objekttisch, Inventarnummer (weiße Farbe): 613
Positionsierschlitten, Skalenbeschriftung: 0 10 [...] 100 [auf eine Einheit genau geteilt]
Mikrometerschraube, Skalenbeschriftung: 0 10 20 [...] 90 [100, auf eine Einheit genau geteilt, Nonius erlaubt Ablesung auf 0,1 genau]
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe, Tubus ausgefahren 661mm, Höhe, Tubus eingefahren 489mm, Höhe 595mm, Breite 255mm, Tiefe 235mm, Masse 6,59kg
Tubus: Höhe 304mm, Durchmesser 52mm