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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Repetitionstheodolit
Inventarnummer:
657
Einordnung
Typ:
Theodolit
Naturwissenschaftliches Instrument
Fachgebiet:
Geodäsie
Stichwörter:
Repetition, Libelle, Mikrometer, Cadran, Schnecke, Schneckenrad, Feinbewegung, Höhe, Azimut, Winkelmessung
Tags:
worm and wheel, micrometer, telescope, spirit level, bubble level, altitude, azimuth, geodesy, angular measurement
Beschreibung
Funktionsweise:

Mit einem Theodolit werden Winkel zu anvisierten Zielen gemessen, sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Ebene. Bei diesem Theodolit peilte man im Fernrohr das Ziel an, die Winkel konnte man ... mehr anzeigen

Mit einem Theodolit werden Winkel zu anvisierten Zielen gemessen, sowohl in horizontaler als auch in vertikaler Ebene. Bei diesem Theodolit peilte man im Fernrohr das Ziel an, die Winkel konnte man über je einen Schneckenantrieb einstellen. Zur feineren Ablesung sind an den Achsen dieser Schnecken für Höhe und Azimut jeweils Cadranschrauben mit Scheiben angebracht. Auf der anderen Seite enden die Achsen in einem Vierkant. Daran ließ sich ein Drehgriff anschließen. Es ist nur noch ein solcher Griff erhalten, vielleicht war aber für beide Bewegung je einer vorhanden. Die Ebene des Höhenkreises ließ sich justieren: Eine Blattfeder und ein Gelenk ermöglichten es, sie in kleinen Grenzen gegenüber der Ebene des Horizontalkreises zu neigen. Auch die Neigung der Libelle ist justierbar, sie sitzt auf einem Arm, der mit zwei kleinen Schrauben etwas gedreht werden kann. Das Teleskop besitzt eine Schiebefokussierung. Zum Peilen wäre eigentlich eine Markierung im Okular nötig, ein Fadenkreuz oder Glasmikrometer sind aber nicht erhalten. Der Fuß des Instruments wirkt so als wäre er eigens dafür angefertigt worden, womöglich nachträglich. Er macht
Repetitionsmessungen mit dem Theodolit ausführbar: Nach einer Messung kann der Theodolit mit Hilfe der Mechanik im Fuß auf den Ausgangspunkt zurückgeschwenkt werden. Dann wurde der Zielpunkt mittels der Schneckenräder am Theodolit selbst wieder eingestellt. So war nun der doppelte Winkel auf der Theodolitenskala eingestellt. Durch vielmalige Wiederholung dieses Vorgangs konnte man eine sehr hohe Messgenauigkeit erreichen. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Repetitionsmessungen waren insbesondere in der Geodäsie wichtig, da hier im 18. und 19. Jahrhundert immer genauere ... mehr anzeigen

Repetitionsmessungen waren insbesondere in der Geodäsie wichtig, da hier im 18. und 19. Jahrhundert immer genauere Horizontalwinkel für die Kartographie bestimmt werden mussten. Daneben spielte es eine große Rolle, wie einfach ein Theodolit zu bedienen und abzulesen war. Zur Ablesbarkeit hatte schon das Gerät von Brander und Höschel mit seinen Cadranscheiben, die Bruchteile der Skalenteilung zeigten, und mit dem Prisma zur Ablesung des Horizontalwinkels entscheidende Verbesserungen eingeführt. Schechner ergänzte dies durch die Konstruktion des Fußes. Dieser erlaubte nicht nur eine Repetition des Horizontalwinkels. Er hatte auch vier Justierschrauben für die Horizontalebene. Gegenüber den sonst üblichen drei Schrauben war es damit leichter, den Horizontalkreis des Theodoliten genau senkrecht einzustellen. Schechner dürfte der königliche Hofmechaniker Franz Xaver Schechner (siehe Stenglein) aus München gewesen sein, denn er war 1818 beim Zentral-Straßen- und Wasserbaubureau angestellt (Allgemeines Intelligenzblatt für das Königreich Baiern, 13.05.1818, 26. Stück, S. 593). Diese Institution war an den bayerischen Kartographieprojekten beteiligt. Die konstruktiven Details für den Unterbau des Theodoliten scheint sich Schechner bei ähnlich montierten Geräten aus dem 18. Jahrhundert abgeschaut zu haben. Insbesondere ähnelt die Mechanik mit den vier Stellschrauben derjenigen bei einem Repetitionstheodolit von Ramsden (siehe Kern, S. 574-575 bzw. Nr. 33). Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: Augsburg , München 1780 bis 1806
Hersteller?: Schechner, Franz Xaver
Hersteller?: Schechner, Josef
Hersteller: Höschel, Christoph Kaspar
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Glas, Messing, Metall
Farbe:
Ganzes Objekt: braun
Beschriftungen:
Vertikalbogen, Herstellersignatur: Brander & Hoschel [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] in Augsburg
Fußplatte, Herstellersignatur: Schechner in München
Vertikalbogen, Skalenbeschriftungen: [beide Skalen:] 0 [...] 90 [in 10-Grad-Schritten, Skalen auf 1 Grad genau geteilt]
Horizontalkreis, Skalenbeschriftung: 10 [...] 360 [in 10-Grad-Schritten, Skala auf 1 Grad genau geteilt]
Cadranscheibe für Vertikalbogen, Skalenbeschriftung: Prima Minuta / 0 [...] 55 / 5 [...] 60 [Skala in beiden Drehrichtungen jeweils in Schritten von 5 Bogenminuten beschriftet, auf 1 Minute genau geteilt]
Cadranscheibe für Horizontalkreis, Skalenbeschriftung: Prima Minuta / 5 [...] 60 [Skala gegen Uhrzeigersinn jeweils in Schritten von 5 Bogenminuten beschriftet, auf 1 Minute genau geteilt]
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe 446mm, Durchmesser 178mm, Breite 245mm, Masse 7,6kg
Teleskop: Objektivbrennweite 19cm, Länge 203mm, Okularbrennweite 11mm
Vertikalbogen: Durchmesser 178mm
Horizontalkreis: Durchmesser 178mm, Durchmesser Gradkreis 173mm
Fuß: Masse 3kg, Höhe 152mm, Breite 131mm, Tiefe 145mm, Durchmesser Schneckenrad 124mm