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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Vollkreisinstrument
Inventarnummer:
748
Einordnung
Typ:
Geodätisches Instrument
Winkelmesser
Fachgebiet:
Geodäsie
Bezüge:
Funktion ähnlich wie bei: 705
Stichwörter:
Nonius, Schneckenrad, Schnecke, Fadenkreuz, Libelle, Feinbewegung
Tags:
vernier, angle, angular measurement, spirit level, crosshair, worm and gear, slow motion, surveying, geodesy, full circle protractor
Beschreibung
Funktionsweise:

Um einen Winkel zwischen zwei Richtungen zu interessanten Zielpunkten (Gestirne, Landschaftsmarken oder Ähnliches) zu messen, wurde der Kreis in eine passende Ebene geschwenkt. Dann peilte man ... mehr anzeigen

Um einen Winkel zwischen zwei Richtungen zu interessanten Zielpunkten (Gestirne, Landschaftsmarken oder Ähnliches) zu messen, wurde der Kreis in eine passende Ebene geschwenkt. Dann peilte man nacheinander die Ziele an, las die Winkel ab und berechnete deren Unterschied. Drei Feinbewegungen sind zum Einstellen der Kreisebene vorhanden. Eigentlich würden auch zwei reichen - die unterste ist wegen ihres begrenzten Schwenkbereichs eher als Hilfsmittel zum Nivellieren des Geräts zu sehen. Dabei halfen die zwei Libellen, die sich parallel sowie senkrecht zu den Fernrohren befinden. Das untere Fernrohr erfüllt die gleiche Aufgabe wie ein Versicherungsfernrohr bei einem Theodoliten. Mit dem auf dem Kreis montierten Fernrohr wurden die Ziele angepeilt, deren Winkelabstand gemessen werden sollte. Im Okular dieses Fernrohres ist ein Fadenkreuz angebracht; für helle Objekte wie die Sonne ist ein Dämpfungsfilter vorschwenkbar. Der Winkel kann außen am Gradkreis auf zwei gegenüberliegenden Seiten mit Hilfe von Nonien abgelesen werden.

Durch das endlose Schneckenrad zur Einstellung des Gradkreises konnte das Instrument in begrenztem Maß auch repetierend eingesetzt werden; es war aber augenscheinlich nicht speziell als Repetitionsinstrument konstruiert. Ganz unten am Fuß des Instruments befindet sich ein weiteres Schneckenrad, aber ohne Schnecke. Möglicherweise war für die horizontale Drehung des Instruments ehemals auch noch eine Feinbewegung vorhanden Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Solche Vollkreisinstrumente wurden für geodätische Messungen insbesondere dann benutzt, wenn weit auseinander liegende Ziele vermessen werden sollten - denn Oktanten erlaubten nur Messungen bis 90 ... mehr anzeigen

Solche Vollkreisinstrumente wurden für geodätische Messungen insbesondere dann benutzt, wenn weit auseinander liegende Ziele vermessen werden sollten - denn Oktanten erlaubten nur Messungen bis 90 Grad, Sextanten bis 120 Grad Winkeldistanz. Weniger anzeigen

Herstellung:
Ort: Paris 1790 bis 1827
Hersteller: Ferat, Jean Baptiste Pierre François
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Horn, Glas, Messing
Beschriftungen:
Gradkreis, Herstellersignatur, französisch: Ferat, à Paris / 0 10 20 [...] 350 [Skala auf 1/6 Grad genau geteilt]
Nonius, beide, Skalenbeschriftung: 0 5 10 [erlaubt Ablesung auf 1 Bogenminute genau]
Libelle, Skalenbeschriftungen: [Am Versicherungsfernrohr:] 1 0 0 1 [Am Gradkreis:] 0 0 [zusätzliche Markierungen mit Pfeilen]
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe, ca. 390mm, Breite, ca. 260mm, Tiefe 450mm, Masse 3,44kg
Gradkreis: Durchmesser 314mm
Fernrohr, beide: freie Objektivöffnung 16mm, Brennweite, ca. 395mm, Länge 450mm