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Flugzeug Messerschmitt Bf 109 E-3

Inventarnr. 74814
Systematik 740.10.01 Luftfahrt / Fluggeräte schwerer als Luft, mit Antrieb / Kolbenmotorflugzeuge
Identität Original
Beschreibung Die Entwicklung der Bf 109 begann 1934 durch Willy Messerschmitt bei der „Bayerischen Flugzeugwerke AG“, die 1938 in „Messerschmitt AG“ umbenannt wurde. Eine Ausschreibung des Reichsluftfahrtministeriums forderte einen modernen Jagdeindecker, der die technisch veralteten, langsamen Doppeldecker-Jagdflugzeuge Heinkel He 51 und Arado Ar 68 ablösen sollte. Die Bf 109 gewann die Ausschreibung. Sie war unter ihren Mitbewerbern Heinkel He 112, Arado Ar 80 und Focke-Wulf Fw 159 das leichteste und leistungsfähigste Flugzeug. 1937 erregte sie beim Internationalen Flugmeeting in Zürich Aufsehen, da sie den ausländischen Konkurrenten beim Wettbewerb überlegen war.
Die hohen Flugleistungen der Bf 109 sind auf technische Merkmale zurückzuführen, die 1934 noch nicht üblich waren: Rumpf in Schalenbauweise, unverstrebter Flügel mit nur einem Holm und verdrehsteifer Nase, Einziehfahrwerk, geschlossenes Cockpit, Verstellluftschraube, Landehilfen in Form von Spaltlandeklappen sowie selbsttätig ausfahrende Vorflügel.
Einige Flugzeuge der ersten Serien, ausgerüstet mit dem Junkers-Motor Jumo 210, wurden bei den deutschen Hilfstruppen (Legion Condor) im Spanischen Bürgerkrieg eingesetzt. 1938 erschien die Baureihe E, die serienmäßig ab 1939 eingesetzt wurde. Sie war mit dem neuen Hochleistungsmotor Daimler-Benz DB 601 ausgerüstet und die erste Bf 109, die in großen Stückzahlen gefertigt wurde. Der Motor verlieh der Bf 109 ein neues Aussehen. Der Wasserkühler wurde geteilt und unter die Tragflächen verlegt, der Ölkühler kam vom Flügel unter den Motor.
Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs flogen alle deutschen Jagdgeschwader mit der Bf 109. Sie wurde während des Krieges an allen Fronten eingesetzt. Mit den steigenden Anforderungen an ein Kampfflugzeug ging eine ständige Weiterentwicklung einher. Neben stärkeren Motoren erhielt sie bessere Bewaffnung und Ausrüstung.
Von der Bf 109 wurden rund 33 000 Einheiten gebaut. Die letzten entstanden 1954 in Spanien, ausgerüstet mit dem britischen Motor Rolls Royce Merlin.
Die Bf 109 E-3 des Deutschen Museums (Werksnr. 790) wurde 1938 von der Erla-Maschinenwerk GmbH, Leipzig in Lizenz gebaut. Sie ist eine der rund vierzig Maschinen der Baureihe E, die Anfang 1939 nach Spanien verschifft wurden. Die deutsche Hilfstruppe (Legion Condor) setzte sie in den letzten Wochen des Spanischen Bürgerkriegs ein. Nach Beendigung der Kampfhandlungen blieb sie bis 1959 bei der spanischen Luftwaffe. Zum Schluss diente sie zur Ausbildung von Piloten und Technikern.
https://digital.deutsches-museum.de/item/74814/
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Beteiligte
Orte
Datierung Baujahr: 1938
Maße Objektmaß (H x B x L/T): 2500 x 9870 x 8940 mm
Masse: 2100 kg
Technische Daten Spannweite: 9,90 m
Abflugmasse: 2610 kg
Höchstgeschwindigkeit: 570 km/h in 5000 m Höhe
Gipfelhöhe: 11 000 m
Reichweite: 560 km
Triebwerk: Flüssigkeitsgekühlter Zwölfzylinder V-Motor Daimler-Benz DB 601 A mit einer
Leistung: 810 kW (1100 PS)
Bewaffnung: zwei Maschinengewehre Kal. 7,92 mm; zwei Maschinengewehre Kal. 20 mm
Literatur
  • Holzer, Hans: Luftfahrt. Führer durch die Ausstellung. München 2008 (Deutsches Museum). S. 58-60, 68-70, 116, Abb. 59 (BVB)
  • Lange, Bruno: Das Buch der deutschen Luftfahrttechnik. 2 Bände. Mainz 1970. (BVB)
  • Emde, Heiner; Demand, Carlo: Meilensteine der Luftfahrt. Stationen der Fluggeschichte von 1903 - 1945. Bern, München 1968: (BVB)
  • Kens, Karlheinz; Nowarra, Heinz J.: Die deutschen Flugzeuge 1933-1945. Deutschlands Luftfahrt-Entwicklungen bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 2 Bde. München 1961 und 1964. (BVB)
  • Ebert, Hans J.: 111 MBB-Flugzeuge 1913-1973. [o.O.] 1973. (BVB)
  • Ishoven, Armand van: Willy Messerschmitt. Der Konstrukteur und seine Flugzeuge. Herrsching 1987. (BVB)
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