Die Kamera dient zur Aufnahme von Daguerreotypien und besteht aus zwei verschiebbaren Holzkästen. Zur ... mehr anzeigen
Die Kamera dient zur Aufnahme von Daguerreotypien und besteht aus zwei verschiebbaren Holzkästen. Zur Scharfstellung des Motives wird zunächst eine Mattscheibe eingesetzt und das Bild über einen 45 Grad ausklappbaren Spiegel aufrechtstehend betrachtet. Der Abstand zwischen Objektiv und Mattscheibe wird durch Verschieben des inneren Kastens auf dem ausklappbaren Laufboden variiert, bis das Motiv fokussiert ist. Zur Aufnahme des Bildes wird anschließend die Mattscheibe durch eine lichtempfindliche Daguerreotypieplatte ersetzt, die in einer Kassette seitlich in den inneren Holzkasten eingeführt wird. Der schwenkbare Verschluss vor dem Objektiv dient zum Starten und Beenden der Belichtungsphase. Weniger anzeigen
Nachdem das Verfahren zur Herstellung der Daguerreotypie im Januar 1839 in der Pariser Akademie der ... mehr anzeigen
Nachdem das Verfahren zur Herstellung der Daguerreotypie im Januar 1839 in der Pariser Akademie der Wissenschaften vorgestellt wurde, begann Louis Daguerre (1787-1851) zeitnah mit der serienmäßgen Produktion von passenden Kameras durch seinen Schwager Alphonse Giroux (gesorben 1848). Diese Schiebekastenkameras waren für Bildformate von 22,5 x 16 Zentimeter gebaut und erhielten zum Schutz vor Nachbau jeweils ein Siegel mit Daguerres Unterschrift. Am 19. August 1839 präsentierte Francois Arago (1786-1853)
die Daguerreotypie offiziell an der Pariser Akademie, bei deren Versammlung auch Andreas von Ettinghausen (1796-1878) aus Wien teilnahm. Dieser sollte im Auftrag des Österreichischen Kanzlers über französische Fortschritte in der Physik berichten und erwarb eine von Giroux' Kameras. Bereits im November wurden zwölf Daguerreotypien an der Universität Wien der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die Kamera stammt aus der Werkstatt des Wiener Instrumentenbauers Johann Michael Ekling (1795-1876) und gehört zu den ersten Daguerreotypien in Österreich. Mit einem Preis von 45 Gulden kostete sie zwar nur noch ein Drittel des französischen Konkurrenzprodukts, war aber dennoch nur für einen sehr kleinen Käuferkreis erschwinglich.
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