Gründungssammlung
Start | Gründungssammlung | Zurück

Gründungssammlung

Die sogenannte „Akademiesammlung“ oder auch Gründungssammlung des Deutschen Museums beinhaltet Instrumente des späten 16. Jahrhunderts bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts und umfasst neben den Schwerpunkten physikalischer und astronomischer Geräte auch eine Reihe von Exponaten aus den Fachgebieten Zeitmessung, mathematische Instrumente und Rechengeräte, frühe Telegraphie, Geodäsie, Musikinstrumente, frühe Fotografie und Metrologie. Insgesamt übereigneten der Bayerische Staat und die Bayerische Akademie der Wissenschaften dem Deutschen Museum 2.023 Objekte. Die Sammlung spiegelt in vielen Bereichen die Herausbildung und Entwicklung verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen wider, und ist damit eine hervorragende Quelle für objektbezogene Forschungsansätze in Wissenschafts- und Technikgeschichte. Sie zeigt in Beispielen die enge Verbindung von Wissenschaft und praktischer Anwendung, die von der Bayerischen Akademie gefordert und gefördert wurde. Unter den Objekten befinden sich nicht nur die ersten Papierfotografien von Carl August Steinheil, sondern auch wichtige Originale der Optik und Feinmechanik von Georg Friedrich Brander, Georg von Reichenbach und Joseph Fraunhofer. Die Akademiesammlung umfasst jedoch auch Artefakte zweier wissenschaftlicher Großprojekte des 18. und 19. Jahrhunderts: dem ersten internationalen meteorologischem Beobachtungsnetzwerk (Societas Meteorologica Palatina) und der ersten systematischen bayerischen Landesvermessung.

Geschichte

Zusammensetzung

Nachdem die Bayerische Akademie dem Museum ihre Sammlung 1905 überlassen hatte, wurden die Objekte in verschiedenen Ausstellungen genutzt – von der Dauerausstellung Astronomie bis hin zur Zeitmessung. Verluste durch den Zweiten Weltkrieg ausgenommen, ist die Sammlung noch vollständig erhalten. Im Jahr 2003 wurde ein großer Teil der Geräte zur 100jährigen Museumsgründung zusammengezogen und nun im Raum „Wissenschaftliche Instrumente“ (auch bekannt als „Akademie-Sammlung“) zu sehen. Einzelne Exponate (zum Beispiel die Anamorphosen) befinden sich in anderen naturwissenschaftlichen Ausstellungen des Deutschen Museums.

Weitere Informationen und Hintergründe finden sich auf der Museumshomepage.

Die Sammlung setzt sich zusammen aus rund 2000 Objekten und ist in 14 Fachgebiete unterteilt. Diese Systematik entstammt dem letzten Akademieinventar von 1894. Die Graphik links zeigt die Anzahl der Objekte in den jeweiligen Bereichen.

Das älteste Objekt mit bekanntem Herstellungsdatum ist die Becher-Sonnenuhr von Markus Purmann aus dem Jahr 1602 (Inv.-Nr. 1681), das jüngste Instrument – ein Terrestrisches Auszugsfernrohr  (Inv.-Nr. 644) – wurde 1879 hergestellt. Der größte Anteil stammt aus der Zeit zwischen 1750 und 1800. Auch über die geographische Verteilung lässt sich eine Aussage machen: von 340 Instrumenten ist der Herstellungsort bekannt, und München liegt als Produktionsort an der Spitze. Den weitesten Weg haben ein Pulverprüfer (Inv.-Nr. 1640) und ein Luftdifferentialthermometer (Inv.-Nr. 49) hinter sich gebracht, die von Edinburgh nach München 1782 km zurücklegten.