Das Gerät trägt eine Magnetnadel, deren vertikaler Neigungswinkel eingestellt werden konnte. Zwei Rändelschrauben klemmen die Skalenkreise. Durch abwechselndes Schwenken dieser Kreise wurde das ... mehr anzeigen
Das Gerät trägt eine Magnetnadel, deren vertikaler Neigungswinkel eingestellt werden konnte. Zwei Rändelschrauben klemmen die Skalenkreise. Durch abwechselndes Schwenken dieser Kreise wurde das Messergebnis auf der Skala so oft man wollte "addiert", zum Schluss musste der abgelesene Winkel durch die Anzahl der Messungen geteilt werden (Repetitionsmessung). Es scheint, als wäre bei diesem Gerät die Inklination gemessen worden, indem man den Drehpunkt der Magnetnadel absichtlich gegenüber ihrem Schwerpunkt verschob. Das wird mit einer zentralen Schraube bewerkstelligt. Sie dreht ein Zahnrad, das über eine Zahnstange die Halterung der Magnetnadel verschiebt. Ursprünglich muss noch ein Glaskasten zum Aufhängen der dünnen Eisenstäbe (Inventarnummer 1080Z1 und 1080Z2) vorhanden gewesen sein, wie im Inventar der Bayerischen Akademie der Wissenschaften angegeben ist. Dies erklärt auch den tischartigen Aufbau, auf dem sich dieser Kasten befunden haben dürfte. Auf die kleinen Stäbchen wurde dann sowohl von der befestigten Magnetnadel als auch vom Erdmagnetfeld eine Kraft ausgeübt. So gab der Winkel und die Verschiebung der großen Nadel ein Maß für den Neigungswinkel des Erdmagnetfelds. Weniger anzeigen
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Inklinatorien verbreiteten sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts immer stärker, als ortsübergreifende Kampagnen zur Überwachung und vergleichenden Messung des Erdmagnetfelds begannen. So sammelte etwa der Göttinger Magnetische Verein zwischen 1836 und 1841 Daten aus der ganzen Welt.
Der Hersteller dieses Instruments hatte einen besonders hohen Exaktheitsanspruch, was durch die beiden Feinbewegungen, den präzisen Teilkreis und die Ableselupe deutlich wird. Allerdings war schon um 1830 umstritten, ob bei einer so variablen und schwer zu messenden Größe wie dem magnetischen Inklinationswinkel eine solche Präzisionsmessung möglich und sinvoll war.
Dieses Inklinatorium wurde nach Ideen von Julius Conrad Jelin (1771-1826) konstruiert. Die komplizierte Messmethode erklärt sich daraus, dass die Forscher im beginnenden 19. Jahrhundert bemüht waren, magnetische Größen mit verschiedensten Messmethoden zu bestimmen, die voneinander unabhängig sein sollten.
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