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Die vorliegende Uhr stellt eigentlich nur ein Zifferblatt dar, das mit einem Getriebe und einem elektromagnetischen Schalter versehen ist. Immer wenn die Apparatur einen elektrischen Impuls erhielt, wurde der Minutenzeiger eine Position weitergerückt. Der Stundenzeiger ist über ein Getriebe an dessen Bewegung gekoppelt. Diese Nebenuhr wurde an einen Taktgeber einer Hauptuhr angeschlossen. Im Deutschen Museum sind eine weitere Nebenuhr sowie ein Gehäuse vorhanden (Inventarnummern 1121 und 1120). Die Zeiger sind aus Strohhalmen hergestellt, um sie möglichst leicht zu machen. Dadurch musste der elektromagnetische Mechanismus keine besonders große Leistung aufweisen. Weniger anzeigen
Die Erfindung einer durch Stromimpulse gesteuerten Uhr steht in engem Zusammenhang mit den Versuchen von Carl August von Steinheil (1801-1870) zur Telegraphie und dem Bau seines Telegraphen 1837. ... mehr anzeigen
Die Erfindung einer durch Stromimpulse gesteuerten Uhr steht in engem Zusammenhang mit den Versuchen von Carl August von Steinheil (1801-1870) zur Telegraphie und dem Bau seines Telegraphen 1837. Nachdem es gelungen war, Nachrichten über Strecken von mehreren Kilometern zu übertragen, sollte dies auch für das Stellen von Uhren gelingen. Uhrensynchronisation war wie Telegraphie gerade für den Betrieb von Eisenbahnen wichtig, aber auch Fabriken sowie Schulen waren auf zuverlässigen Abgleich der Zeiten angewiesen, die verschiedene Uhren anzeigten. Hier versprach Steinheils System gerade aufgrund seines relativ einfachen Aufbaus eine hohe Zuverlässigkeit. Steinheil versuchte zunächst 1839, Nebenuhren von einer Hauptuhr aus elektrisch alle halbe oder ganze Stunde aufziehen und stellen zu lassen. Im zweiten Schritt ging er dann dazu über, die Nebenuhren ganz elektrisch steuern zu lassen. Bei jedem elektrischen Impuls sollte der Minutenzeiger eine Position weiterrücken, ein Prinzip, das auch in vorliegender Uhr verwirklicht ist. Wann die Uhr genau hergestellt wurde und von wem, ist nicht eindeutig überliefert. Dass Steinheil sie eigenhändig gebaut hat, ist nicht zwingend. Es existieren mehrere ähnliche Gehäuse, daher ist es wahrscheinlich, dass Steinheil eine Kleinserie bei Handwerkern in Auftrag gegeben hat. Weniger anzeigen