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Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Glasphiole, zu Eudiometermaß
Inventarnummer:
114
Einordnung
Typ:
Eudiometer
Naturwissenschaftliches Instrument
Fachgebiet:
Mechanik
Bezüge:
Funktion ähnlich wie bei: 112
Stichwörter:
Skala, Knallgas, Verschluss, Reaktion, Gasvolumen, Chemie
Tags:
scale, mechanics, plug, oxyhydrogen, reaction, gas volume, chemics
Beschreibung
Funktionsweise:

Die vorliegende Glasphiole stellt das sogenannte "Kleine Maß" eines Eudiometers dar. Dieses dient der Bestimmung des Sauerstoffgehalts einer Gasmenge durch Reaktion mit Salpetergas (hauptsächlich ... mehr anzeigen

Die vorliegende Glasphiole stellt das sogenannte "Kleine Maß" eines Eudiometers dar. Dieses dient der Bestimmung des Sauerstoffgehalts einer Gasmenge durch Reaktion mit Salpetergas (hauptsächlich Stickstoffmonoxid), welche auch als Methode zur Prüfung der "Güte der atmosphärischen Luft" bezeichnet wird. Das Objekt besteht aus einem zylinderförmigen Glasgefäß auf einem Messingfuß mit Trichter, der über einen seitlichen Schieber geschlossen werden kann.
Ein vollständiges Eudiometer besteht zusätzlich zum Nebenmaß aus einer Glasröhre (dem Hauptmaß), einer Wasserwanne sowie einer zusätzlichen Messingröhre. Der Messvorgang besteht aus zwei Schritten: dem Befüllen des Hauptmaßes mit Untersuchungsgas (Luft) und eudiometrischer Substanz (Salpeterluft) und dem Ablesen der Volumenminderung. Dafür wird zunächt die Phiole in der Wasserwanne mit einem der beiden Gase gefüllt und über den Schieber geschlossen. Dann dreht man die Phiole mit dem Trichter nach oben und lässt das Gas in das mit Wasser gefüllte Hauptmaß strömen. Innerhalb der Glasröhre steigt das Gas nach oben und verdrängt das Wasservolumen. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis sich doppelt so viel Volumen an Luft wie an Salpetergas im Hauptmaß befinden. Im zweiten Schritt wird dieses mit dem Gasgemisch und Wasser gefüllte Maß in den ebenfalls mit Wasser gefüllten Messingzylinder gebracht und mit der Öffnung nach unten in eine vorgesehene Halterung eingehängt. Die ablaufende chemische Reaktion zwischen dem sich in der Luft befindlichen Sauerstoff und dem Stickstoffmonoxid erzeugt unter anderem Stickstoffdioxid und führt zu einer Volumenminderung des Gasgemisches. Der dadurch verursachte Unterdruck lässt den Wasserpegel innerhalb der Glasröhre steigen, welcher anschließend an einem Gradmesser abgelesen werden kann. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

Eudiometer wurden im Zusammenhang mit Untersuchungen über Gaseigenschaften und Verbrennungsvorgänge in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verwendet und weiterentwickelt. Joseph Pristley ... mehr anzeigen

Eudiometer wurden im Zusammenhang mit Untersuchungen über Gaseigenschaften und Verbrennungsvorgänge in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts verwendet und weiterentwickelt. Joseph Pristley (1733-1804) stellte als erster einen Zusammenhang zwischen der Luftminderung bei Gasreaktionen und der Tauglichkeit der Luft für menschliche und tierische Atmung her, erkannte dies jedoch nicht als Entdeckung des neuen Elements Sauerstoff, sondern nannte das Gas "dephlogisticaded air". Pristley sah in seiner Entdeckung besonders einen medizinischen Nutzen für die Heilung von Atmungskrankheiten, ähnlich wie Alessandro Volta (1745-1827) Eudiometer verwendete, um die Freisetzung von Wasserstoffgas in Sumpf- und Seegebieten als Ursache der Malaria zu untersuchen. Weniger anzeigen

Herstellung:
1780 bis 1820
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Glas, Messing
Beschriftungen:
Glasrohr, Inventarnummer: 114
Anschlussstutzen, Inventarnummer, silberner Aufkleber: 05/114
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe 93mm, Breite 29mm, Länge 54mm, Durchmesser 18mm, Masse 0,1kg
Anschlussstutzen: Innendurchmesser 18mm, Außendurchmesser 36,6mm
Quellen
Literatur:
Watermann, Rembert: Eudiometrie (1772-1805). (Stand 22.03.2016), S. 315 und 293-319.
Osman, W.A.: Alessandro Volta and the inflammable-air eudiometer. (Stand 03.06.2016), S. 215–242.