Mit dem Gerät wird die Konzentration eines gelösten Stoffes gemessen, etwa von Salz oder Alkohol in Wasser. Das Prinzip ist das gleiche wie bei einem Aräometer: Ein Probekörper (hier der bauchige ... mehr anzeigen
Mit dem Gerät wird die Konzentration eines gelösten Stoffes gemessen, etwa von Salz oder Alkohol in Wasser. Das Prinzip ist das gleiche wie bei einem Aräometer: Ein Probekörper (hier der bauchige Glaskörper mit Bleikugeln darin) taucht in die Flüssigkeit ein. Sein Gewicht und Volumen sind konstant, deshalb kann man aus der Eintauchtiefe auf die gesuchte Konzentration rückschließen. Im Kasten liegt zusätzlich noch ein zweiter Glaskörper ohne Bleikugeln, der als Ersatz gedient haben dürfte. Wenn der Glaskörper in die Flüssigkeit eintaucht, dreht er über die Rolle die bogenförmige Skala. Drei Skalen lassen den Salzgehalt, die absolute Dichte und die Dichte der zu messenden Flüssigkeit relativ zu Wasser ablesen. Dafür hängt ein Ableselot an der Achse der Umlenkrolle. Im Spiegel wird die Skala an der Rückseite abgelesen. Weniger anzeigen
Im Gegensatz zu Aräometern war diese hydrostatische Waage präziser. Denn bei Aräometern muss an einer Skala in einem Röhrchen, das ins Wasser eintaucht, der Messwert abgelesen werden. Welchem ... mehr anzeigen
Im Gegensatz zu Aräometern war diese hydrostatische Waage präziser. Denn bei Aräometern muss an einer Skala in einem Röhrchen, das ins Wasser eintaucht, der Messwert abgelesen werden. Welchem Skalenteil dann die Höhe des Flüssigkeitsspiegels entspricht, ist oft schwer zu sehen. Es ist viel ungenauer als bei vorliegender Konstruktion, wo ein feiner Faden sich genau über einer Skala befindet. Daher verkaufte der Hersteller Georg Friedrich Brander (1713-1783) diese Konstruktion an eine Reihe Forscher. Eine baugleiche Waage in der physikalischen Sammlung der Universität Göttingen (Inventarnummer H153) wurde offenbar von Georg Christoph Lichtenberg (1743-1799) in seinen Vorlesungen benutzt oder erwähnt. Denn einer seiner Hörer beschrieb sie kritisch: "Die Brandersche hat dadurch eine so große aber unverdiente Celebrität erhalten, weil Lambert [Johann Heinrich, 1728-1777] zu der Beschreibung derselben Anmerkungen gemacht hat. Sie kostet 7 Dukaten. Der Spiegel rückwärts ist recht läppisch angebracht. Man sieht sich viel eher darin, als die Zahlen. Von dem Wasser, welches bey der Bestimmung der specifischen Gewichte zu Grunde gelegt wird, wird immer verstanden, daß es eine Temperatur von 15° Reaum. oder 65° Fahrenh. habe." (www.lichtenberg.uni-goettingen.de/seiten/open/2/175) Hier ist zumindest die Kritik des Spiegelbildes selbst nach mehr als 200 Jahren nicht nachzuvollziehen, das Bild wirkt deutlich genug. Die Anmerkungen Lamberts finden sich in seiner Abhandlung "Versuche über das Gewicht des Salzes", die mit Branders Beschreibung gemeinsam gebunden und verbreitet wurde. Weniger anzeigen