Die vorliegenden Karten wurden vermutlich als Teil eines elektrischen Kartenspiels verwendet. Dazu war eine dicke Tischplatte mit Schlitzen nötig, aus denen
die Karten ähnlich Pistolenkugeln
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Die vorliegenden Karten wurden vermutlich als Teil eines elektrischen Kartenspiels verwendet. Dazu war eine dicke Tischplatte mit Schlitzen nötig, aus denen
die Karten ähnlich Pistolenkugeln herausgeschossen wurden. Wahrscheinlich wurde dazu im Tisch Schießpulver durch einen elektrischen Funken, beispielsweise von einer Elektrisiermaschine, entzündet. Die Karten selbst zeigen Figuren aus dem französischen Blatt (Herzkönig, Pik König, Karo Dame, Pik Bube, Kreuz Bube) und sind zur Stabilisation und besseren Verwendbarkeit als Projektile auf Holzbretter geklebt. Auf der Rückseite weisen alle Karten jeweils eine rote Textilschlaufe auf, deren Funktion unklar ist.
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Elektrische Kartenspiele dienten der sogenannten Salonelektrizität und der Unterhaltung. In ... mehr anzeigen
Elektrische Kartenspiele dienten der sogenannten Salonelektrizität und der Unterhaltung. In Lehrveranstaltungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften konnten sie aber auch die Zündfähigkeit elektrischer Funken demonstrieren. Der Hersteller Andreas Benedict Göbel war Papiermacher, gründete in München eine Kartenmanufaktur und besaß im Lehel eine Papiermühle. Ein elektrisches Kartenspiel wird bereits im Akademieinventar von 1806 aufgelistet. Weniger anzeigen