Beim dargestellten Objekt handelt es sich um ein Fragment einer elektrischen Zündmaschine (auch Voltasches Feuerzeug genannt). Die für die Entzündung wichtigen Bauteile, ein Sockel mit Elektrophor ... mehr anzeigen
Beim dargestellten Objekt handelt es sich um ein Fragment einer elektrischen Zündmaschine (auch Voltasches Feuerzeug genannt). Die für die Entzündung wichtigen Bauteile, ein Sockel mit Elektrophor und Metallplatte sowie ein Behältnis für Wasserstoffgas, sind nicht mehr vorhanden.
Die verzierte Glaskugel ist zur Befüllung mit Wasser gedacht. Das metallene Rohr, an dem zwei Hähne angebracht sind, dient der Verbindung der vorhandenen Glaskugel mit dem Wasserstoffbehältnis. Durch das Öffnen des Hahnes auf der Verbindungsstrecke fließt Wasser in das mit Wasserstoff gefüllte Gefäß und übt damit Druck auf das Gas aus. Wird der zweite Hahn geöffnet, strömt das Gas aus diesem heraus. Die Öffnung dieses Hahns bewirkt auch die Funkenentladung an den Spitzen vor der Ausstromöffnung des Wasserstoffs. Der sich im Sockel befindende, geladene Elektrophor, zu Beginn noch an eine Metallplatte gepresst, wird durch die Drehung des Hahnes mittels eines Fadens angehoben. Die Platte entlädt sich über einen Draht, der zu einer der vorher genannten Spitzen führt. Es kommt zum Funkenschlag und damit zur Entzündung des Wasserstoffs.
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Durch eine Signatur am Verbindungsstück lässt sich die Herstellung des Geräts auf das Jahr 1806 datieren und Andreas Zetl (Lebensdaten unbekannt) als Hersteller identifizieren. Nachdem im Jahr 1775 ... mehr anzeigen
Durch eine Signatur am Verbindungsstück lässt sich die Herstellung des Geräts auf das Jahr 1806 datieren und Andreas Zetl (Lebensdaten unbekannt) als Hersteller identifizieren. Nachdem im Jahr 1775 Alessandro Volta (1745-1827) den Elektrophor entwickelte, wurde schnell der Nutzen desselbigen bei der Herstellung von Feuerzeugen erkannt. Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts wurden elektrische Zündmaschinen mit Elektrophor seriell produziert und als praktisches Dekorationsobjekt beworben. Zur Herstellungszeit des vorliegenden Instruments konnte Wasserstoffgas durch eine Reaktion von Schwefelsäure und Zink im unteren Gefäß erzeugt werden, was eine aufwendige Befüllung des Feuerzeugs unnötig machte. Ob dies bei diesem Instrument möglich war, kann anhand der vorliegenden Teile nicht gesagt werden. Eine Weiterentwicklung stellt die elektrische Zündmaschine nach Gerzabek dar (benannt nach dem für die Bayerische Akademie der Wissenschaften tätigen Mechaniker Johannes Gerzabek (Lebensdaten unbekannt); Inventarnummer 1271), bei der nicht mehr durch einen Elektrophor die nötige Elektrizität erzeugte wurde. Stattdessen wurde hierfür eine Elektrisiermaschine verwendet. Dies ersparte das von Zeit zu Zeit nötige Aufladen des Elektrophors. Weniger anzeigen