Das Instrument besteht aus einem metallenen Flugrad, das frei drehbar auf einem durch Glas und Holz isolierten Ständer gelagert ist. Verbindet man die Metallspitze beispielsweise durch einen ... mehr anzeigen
Das Instrument besteht aus einem metallenen Flugrad, das frei drehbar auf einem durch Glas und Holz isolierten Ständer gelagert ist. Verbindet man die Metallspitze beispielsweise durch einen Konduktor mit einer Elektrisiermaschine und lädt sie damit auf, beginnt das Flugrad sich zu drehen. Eine moderne Erklärung findet sich in der Spitzenentladung, da die Dichte der elektrischen Feldlinien an den Metallspitzen und damit die elektrische Feldstärke am größten ist. An den Spitzenoberflächen findet eine Ionisation der Luftmoleküle statt, und die dadurch entstandenen geladenen Ionen und Elektronen werden - je nach Ladung des Leiters - von den Spitzen angezogen oder abgestoßen. Weniger anzeigen
Das Spitzenrad diente im 19. Jahrhundert zum experimentellen Beweis des sogenannten elektrischen Windes. Damit verband man die Vorstellung der Glimmentladung der Elektrizität, also einem "stetigen, ... mehr anzeigen
Das Spitzenrad diente im 19. Jahrhundert zum experimentellen Beweis des sogenannten elektrischen Windes. Damit verband man die Vorstellung der Glimmentladung der Elektrizität, also einem "stetigen, geräuschlosen Ausströmen der Elektricität" (Jochmann: Experimentalphysik 1874, S. 254). Der Benediktiner Andreas Gordon (1712-1751) entwickelte dieses Experiment um 1745; der deutsch-schwedische Physiker Johann Carl Wilcke (1732-1796) stellte jedoch bereits um 1760 fest, dass der Rückstoß des Spitzenrades nicht durch ein Ausströmen, sondern durch die Abstoßung der elektrisierten Luftmoleküle verursacht wurde. Weniger anzeigen