Das Röhrchen wurde geschüttelt, so dass ein kleiner Teil des flüssigen Quecksilbers verdunstete und sich im Röhrchen Quecksilbergas ausbreitete. Dann konnte es in die Nähe eines an eine ... mehr anzeigen
Das Röhrchen wurde geschüttelt, so dass ein kleiner Teil des flüssigen Quecksilbers verdunstete und sich im Röhrchen Quecksilbergas ausbreitete. Dann konnte es in die Nähe eines an eine Elektrisiermaschine angeschlossenen Konduktors gehalten werden. Ziel war zu zeigen, dass das Gas im Röhrchen durch den Einfluss der Elektrizität leicht leuchtete. In heutigen Begriffen ausgedrückt liegt dies daran, dass die Elektronen der Quecksilberatome in einem schnell veränderlichen elektrischen Feld ihre Energieniveaus verändern und dadurch Licht aussenden. Weniger anzeigen
In den Jahren um 1800 entstanden für Leuchterscheinungen wie diese gerade erst genaue Begriffe. So würde man heutzutage bei Quecksilber nicht von Phosphoreszenz, sondern von Fluoreszenz sprechen. In ... mehr anzeigen
In den Jahren um 1800 entstanden für Leuchterscheinungen wie diese gerade erst genaue Begriffe. So würde man heutzutage bei Quecksilber nicht von Phosphoreszenz, sondern von Fluoreszenz sprechen. In der Zeit um 1800, in der solche Phänomene wie hier genauer studiert wurden, wurde zugleich gerade nach Erklärungen gesucht, die schließlich wieder exaktere Begriffe hervorbrachten. Das erste Inventar der Bayerischen Akademie der Wissenschaften belegt dieses stetige Experimentieren mit verschiedenen Substanzen und Geräten. Dort ist auch eine andere (nicht erhaltene) Röhre aufgeführt, eine "Elektrische Röhre mit Luftverdüntem [sic, = evakuiertem] Raume." Eine zweite solche Röhre hat "Mercurius phosphorescens" enthalten. Damit ist das erhaltene Gefäß mit Quecksilber gemeint. Versuche wie diese stellen eine der Grundlagen für die heutigen Leuchtstoffröhren dar, in denen ebenfalls eine kleine Menge Quecksilbergas fluoresziert. Weniger anzeigen