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Mit dem Gerät konnten rechtwinklige Dreiecke vergrößert beziehungsweise verkleinert werden. Man musste zwei Bestimmungsstücke kennen, konnte diese einstellen und dann die restlichen Größen ablesen. Die doppelten Skalen erlaubten ganz einfach die Skalierung um den Faktor zwei, auch andere Faktoren konnten durch entsprechende Einstellung der Lineale angewandt werden. Der Apparat ersparte dadurch immer dann das Rechnen, wenn ein mathematischer Zusammenhang durch geometrische Verhältnisse in einem rechtwinkligen Dreieck ausgedrückt werden konnte. Das Drehlineal lässt sich über einen Metallbogen mit Langbohrung sowie eine Flügelschraube aus Messing in jeder Stellung zwischen 0 und 45 Grad stufenlos einstellen. Das prismenförmige Schiebelineal kann entlang einer Nut im unteren Rand sowie eines Schlitzes im oberen Bereich der Platte horizontal verschoben werden und über die horizontalen Skalen eingestellt werden. Am unteren Ende des Lineals erlaubt eine Klemmvorrichtung, es zu fixieren sowie exakt rechtwinkling zu den Skalen auszurichten. Dies geschieht über zwei Rändelschrauben, die von Federn gekontert sind. In den Schlitz in der Platte am anderen Ende des Lineals greift ebenfalls eine Rändelschraube, die auf der Plattenunterseite durch eine Messingmutter gekontert ist. Weniger anzeigen
Aufgrund der Herstellungszeit liegt die Vermutung nahe, dass der Apparat auf ein vom Mathematiker und Physiker Ferdinand Braun (1850-1918) in seinem Buch "Der junge Mathematiker und Naturforscher" ... mehr anzeigen
Aufgrund der Herstellungszeit liegt die Vermutung nahe, dass der Apparat auf ein vom Mathematiker und Physiker Ferdinand Braun (1850-1918) in seinem Buch "Der junge Mathematiker und Naturforscher" beschriebenes Verfahren zurückgeht. Darin beschreibt Braun das Prinzip von Berechnungen mit Hilfe des Strahlensatzes. Ähnlich wie dies bei Proportionalzirkeln gemacht wurde, erklärt Braun, wie damit nicht nur die Grundrechenarten, sondern zum Beispiel auch Wurzelberechnungen angestellt werden konnten.
Zum Exponat ist auch eine Anleitung erhalten, die von einem Ferdinand Braun am 6.4.1876 unterschrieben wurde (siehe Archivquellen). In dem Jahr erschien auch "Der junge Mathematiker und Naturforscher"; ein Aufenthalt Brauns in München ist aber biografisch bisher nicht erfasst. Die Zuschreibung zum genannten Mathematiker ist deshalb zwar schlüssig, aber unsicher.
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