Der Maßstab wurde zusammen mit Instrumenten benutzt, mit denen man Längen abgreifen konnte. Georg Friedrich Brander (1713-1783) beschrieb ihn zusammen mit Stangenzirkeln (Inventarnummer 1489). Diese ... mehr anzeigen
Der Maßstab wurde zusammen mit Instrumenten benutzt, mit denen man Längen abgreifen konnte. Georg Friedrich Brander (1713-1783) beschrieb ihn zusammen mit Stangenzirkeln (Inventarnummer 1489). Diese stellte man mit Hilfe des Maßstabs auf eine gewünschte Länge ein und konnte diese Länge dann auf ein Werkstück übertragen. Brander benutzte den Maßstab zum Beispiel dazu, Skalen auf seinen Instrumenten aufzutragen. Eine Genauigkeit von etwa einem hundertstel Millimeter war erreichbar. Auf der linken Platte ist ein Fuß, in zehn Zoll unterteilt, eingraviert. Auf der rechten (gebrochenen) Glasplatte sind Nonien eingraviert, die Platte konnte mit Hilfe der rechten Rändelschraube justiert werden: gegenüber einer unter ihr liegenden zweiten Glasskala wurde die obere Glasskala verschoben. Den Stangenzirkel legte man schließlich so an, dass eines seiner Enden auf der linken Glasplatte in einem Teilstrich einrastete und das andere Ende gemäß des Nonius eingestellt wurde. Nach Benutzung konnte man ihn im Holzkasten des Instruments verstauen. Weniger anzeigen
Der Maßstab ist aus Glas, weil Brander es für unempfindlicher gegenüber Abnutzung einschätzte. Es konnte zwar zerbrechen, doch sich nicht so leicht wie Metall-Maßstäbe verbiegen, ebenso ließ ... mehr anzeigen
Der Maßstab ist aus Glas, weil Brander es für unempfindlicher gegenüber Abnutzung einschätzte. Es konnte zwar zerbrechen, doch sich nicht so leicht wie Metall-Maßstäbe verbiegen, ebenso ließ sich Glas leicht und exakt gravieren. Als Maßeinheit nutzte Brander eine Länge, die sehr genau dem Augsburger Fuß entsprach: 298,6205. Diesen teilte er in zehn Zoll, diese in zehn Linien, die Linie wiederum in zehn Scrupel und die Scrupel schließlich in zehn "Brander-Einheiten" zu 0,0299 Millimeter. Die Nummer am Holzkasten "105 / 2" weist darauf hin, dass das Instrument vom Generalstab der Bayerischen Armee inventarisiert wurde. Weniger anzeigen