Dieses Gerät zur Winkelmessung kann sowohl liegend als auch stehend verwendet werden. Sind die Schenkel horizontal aufgeklappt, so benötigt man die ... mehr anzeigen
Dieses Gerät zur Winkelmessung kann sowohl liegend als auch stehend verwendet werden. Sind die Schenkel horizontal aufgeklappt, so benötigt man die Lochblende und die Fadenabsehen. Wenn sie vertikal stehen, sind Spiegel und Fadenkreuz und gegebenenfalls der Sonnenfilter nötig. Für diese Position ist ein Standfuß einsteckbar. Das Lot dient nur zur richtigen Ausrichtung der Ebene auf die Senkrechte: Man stellt die Fußschrauben so ein, dass es genau über einer in den unteren Schenkel eingeritzten Linie hängt. Eine Libelle, die man zur Nivellierung auf den eingeklappten oberen Schenkel aufstecken konnte, fehlt heute. Im Wesentlichen hatte Georg Friedrich Brander das Instrument für die Winkelmessung konzipiert, weshalb auf der linealartigen Verbindung beider Schenkel keine Längen- sondern eine Winkelskala aufgetragen ist. Dieses sogenannte Chordenlineal wurde meist ohne das am unteren Schenkel angeschraubte Verlängerungsstück benutzt. Es kam nur zum Einsatz, wenn Winkel größer als 75 Grad gemessen werden sollten. Die Skalen, die denen auf Proportionalzirkeln entsprechen, beschreibt Brander selbst nicht eigens. Er geht scheinbar in seiner Anleitung davon aus, dass alle Benutzer damit bereits vertraut waren (zu Proportionalzirkeln siehe Inv.-Nrn. 1483, 1484, 1485, 1551). Weniger anzeigen
Georg Friedrich Brander (1713-1783) hatte mit diesem Gerät ein multifunktionales Instrument für Benutzer entworfen, die den Umgang mit Winkeltabellen nicht lernen konnten oder wollten. Dies war dem ... mehr anzeigen
Georg Friedrich Brander (1713-1783) hatte mit diesem Gerät ein multifunktionales Instrument für Benutzer entworfen, die den Umgang mit Winkeltabellen nicht lernen konnten oder wollten. Dies war dem Umstand geschuldet, dass in der europäischen Neuzeit quantitative Messungen in der Vermessung und der Astronomie stetig an Bedeutung gewannen. Mit seinen vielen Zubehörteilen konnte dieses Winkelmessgerät gleichwohl für naturwissenschaftliche bis hin zu architektonischen Arbeiten benutzt werden; durch seine horizontale und vertikale Nutzung war es sowohl terrestrisch als auch astronomisch einsetzbar. Für besonders exakte Messungen benötigte man zwar Instrumente mit Fernrohren und feineren Einstellmöglichkeiten als bei vorliegendem Gerät, für viele alltägliche Zwecke reichte es aber aus. Somit steht das Instrument gleichzeitig für eine gewisse Spezialisierung im Instrumentenbau und das Eingehen auf "Kundenwünsche" durch Brander. Weniger anzeigen