Die Waage diente zum schnellen Vergleich von Münzgewichten mit ihren Sollwerten. Dazu liegen der Waage selbst die Gewichte bei, die der Hersteller Johann Peter Aeckersberg (1707-1790) als justiert ... mehr anzeigen
Die Waage diente zum schnellen Vergleich von Münzgewichten mit ihren Sollwerten. Dazu liegen der Waage selbst die Gewichte bei, die der Hersteller Johann Peter Aeckersberg (1707-1790) als justiert bezeichnete.
Aeckersberg legte Gewichte für folgende Münzarten bei: Pistole ("Pistol", zu der Zeit ein goldenes Fünf-Taler-Stück), Schildlouis d'or ("Ls.DOR", französische Goldmünze, benannt nach dem französischen König Ludwig XIII., 6,7 Gramm), Max d'or ("MAXD.", eine Nachahmung des Louis d'or, benannt nach dem späteren bayerischen König Maximilian I. Joseph), Dukaten ("DUCAT", Goldmünze, etwa 3,49 Gramm), Severin ("SEVER", entspricht der Goldmünze Souverain d'or), Goldgulden ("G. G.") sowie Carliner ("CARLIN", wahrscheinlich gleichbedeutend mit dem Karolin, einer Goldmünze, die in der Kurpfalz nach Vorbild des bayerischen Karolin eingeführt wurde).
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Bekam ein Händler eine Münze, die im 18. Jahrhundert noch ihrem Nennwert in Edelmetall entsprechen sollte, so konnte über das Gewicht geprüft werden, ob sie durch Abnutzung oder gar Fälschung ... mehr anzeigen
Bekam ein Händler eine Münze, die im 18. Jahrhundert noch ihrem Nennwert in Edelmetall entsprechen sollte, so konnte über das Gewicht geprüft werden, ob sie durch Abnutzung oder gar Fälschung beziehungsweise Abfeilen von Material leichter geworden war. War dies der Fall, so benutzte man die beiliegenden Ausgleichsplättchen, um die Differenz zu messen. Die Gewichte sind als geeicht gekennzeichnet, indem sie den hoheitlichen Bergischen Löwen einpunziert tragen. Das Bergische Land war im ausgehenden 18. Jahrhundert ein Zentrum für die Herstellung von Münzwaagen. Eine ganz auffällige Ähnlichkeit weist die Aeckersbergsche Waage mit Waagen von Johann Peter Braselmann (1730-1791) auf. Daher arbeiteten Braselmann und Aeckersberg wohl in der serienmäßigen Herstellung solcher Münzwaagen zusammen. Dass auch ihre Vornamen identisch sind, muss zufällig sein, allerdings war Johann Peter in der Region zeitgenössisch eine häufig genutzte Kombination. Die Prüfung der Hersteller aus dem Herzogtum Berg nahm die Regierung der Pfalz vor. Die Verbindung zur Bayerischen Akademie der Wissenschaften kam damit wohl durch die gemeinsame Regentschaft der Wittelsbacher über Bayern und die Kurpfalz zustande. Weniger anzeigen