An der kürzeren Seite des Waagbalkens wird die Waagschale eingehängt. Dafür stehen zwei Schneiden für unterschiedlich lange Hebelarme zur Verfügung. Die beiden übereinander liegenden Schneiden ... mehr anzeigen
An der kürzeren Seite des Waagbalkens wird die Waagschale eingehängt. Dafür stehen zwei Schneiden für unterschiedlich lange Hebelarme zur Verfügung. Die beiden übereinander liegenden Schneiden dienen der Aufhängung des Waagbalkens. Es sind zwei Schneiden, damit der längere Arm zu beiden Seiten hin aufgehängt werden kann. Dieser ist als vierkantförmiger Stab ausgeführt, um vier Seiten für die Gravur von Skalen zu besitzen. Die beiden auf der Vorderseite liegenden Skalen geben jeweils das Gewicht für einen der beiden Aufhängepunkte der Waagschale an. Auf dem längeren Arm mit den Skalen muss eine verschiebbare Gewichtshalterung laufen, der sogenannte "Läufer" oder "Laufer". Dieser ist nicht erhalten, er war durch eine ausgeklügelte Mechanik und zusätzliche Noniusskala ausgezeichnet. Man benutzte die Waage also, indem man das Gewicht auf der Waagschale, nahe dem Zentrum aufgehängt, durch ein weiter vom Zentrum entferntes Laufgewicht ausglich. An der Skala des längeren Hebelarms in Kombination mit dem Nonius der Laufgewichtshalterung war das Gewicht des Wägegutes ablesbar. Damit war die Waage besonders für die Messung etwas schwererer Körper geeignet. Die am Stativ angebrachten Nägel und Haken haben keine eindeutig nachvollziebare Funktion. Möglicherweise dienten sie als Halterung für Vergleichsgewichte oder Wägegut. Weniger anzeigen
Mit einer solchen römischen oder ungleicharmigen Waage entwickelte Ignatz Pickel (1736-1818) das Konstruktionsprinzip dieser Instrumente. In seiner dazu erschienenen Abhandlung begründet er die ... mehr anzeigen
Mit einer solchen römischen oder ungleicharmigen Waage entwickelte Ignatz Pickel (1736-1818) das Konstruktionsprinzip dieser Instrumente. In seiner dazu erschienenen Abhandlung begründet er die genaue Form, Abstände und Skalenteilung des Waagbalkens nach physikalischen Grundlagen. Pickel war Professor in Eichstätt für Mathematik und Astronomie und Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Weniger anzeigen