Das Wägegut wurde am kurzen Arm der Waage befestigt, das Laufgewicht auf der anderen Seite so weit verschoben, bis sich der Waagebalken im Gleichgewicht befand. Hier fehlt das von dem Hersteller Carl ... mehr anzeigen
Das Wägegut wurde am kurzen Arm der Waage befestigt, das Laufgewicht auf der anderen Seite so weit verschoben, bis sich der Waagebalken im Gleichgewicht befand. Hier fehlt das von dem Hersteller Carl August von Steinheil (1801-1870) erwähnte Glasgefäß für das Getreide; der als Inventarnummer 1612Z1 erfasste Messingzylinder ist sicher erst später zugeordnet worden. Aufgrund der Ähnlichkeiten zu Inventarnummern 1630 und 1631 kann man davon ausgehen, dass das am kurzen Arm befestigte Gewicht zur Kalibration gedacht war. So konnte die Waage, wenn ihre Halterung auf eine Säule montiert wurde, waagrecht ausgerichtet werden. Das Gewicht muss dann dem Leergewicht des fehlenden Glasgefäßes entsprechen. Dieses dürfte an einem Haken, wie er bei Inventarnummer 1631 noch vorhanden ist, gehängt haben. Weniger anzeigen
Im Steinheil-Preisverzeichnis von 1847 ist eine passende Getreidewaage aufgeführt, daher dürfte die Herstellung eines solchen Instrumentes etwa in dieser Zeit stattgefunden haben. Steinheil als ... mehr anzeigen
Im Steinheil-Preisverzeichnis von 1847 ist eine passende Getreidewaage aufgeführt, daher dürfte die Herstellung eines solchen Instrumentes etwa in dieser Zeit stattgefunden haben. Steinheil als Hersteller ist weniger wahrscheinlich als ein Zulieferbetrieb, denn die Gravur der Skala ist nicht besonders genau gearbeitet. Da der Waagbalken aber Steinheils Angaben gut entspricht, kann von einer Entwicklung des Instruments durch ihn ausgegangen werden. Hierin spiegelt sich seine hohe Affinität zu technisch-gewerblichen Fragestellungen: Die Waage war vom physikalischen Prinzip her keine Neuigkeit, Steinheil wollte mit ihr aber die Wägungen auf Märkten schnell durchführbar machen. Zwei Tabellen für die Wägung verschiedener Getreidesorten und für die Umrechnung von bayerischen Gewichtsmaßen in andere wurden beigelegt, fehlen aber bei vorliegendem Exponat. Weniger anzeigen