Zieht man den Aufhängehaken nach unten aus der Waage, so dreht er über eine Zahnstange und ein Zahnrad (auf der Hinterseite) den Zeiger (auf der Vorderseite) der Scheibe. Die Zahnstange wird über ... mehr anzeigen
Zieht man den Aufhängehaken nach unten aus der Waage, so dreht er über eine Zahnstange und ein Zahnrad (auf der Hinterseite) den Zeiger (auf der Vorderseite) der Scheibe. Die Zahnstange wird über eine halbkreisförmige Metallfeder wieder nach oben gezogen. Dabei ist die Verlängerung der Zahnstange durch eine schlitzförmige Öffnung im Metallblech geführt. Von oben drücken zwei an der Stange befestigte Rollen auf das Blech, so dass die Reibung verringert wird. Das Fehlen einer Skala auf der Scheibe macht die Waage eigentlich unbrauchbar, es ist aber denkbar, dass sie mit Papierscheiben oder auf ähnlichen Trägern angebrachten Skalen versehen werden konnte. Aufgrund der maximalen Last von etwa 600 Gramm, die bei Testwägungen mit Gewichten bekannter Masse gemacht wurden, ist davon auszugehen, dass diese Waage keiner der in Semlers Preisliste von 1826 genannten entspricht. Weniger anzeigen
Johann Georg Semler (Lebensdaten unbekannt), der als Erfinder dieser Art von Waage geführt wird, war Mechanikus beim Generalkomité des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern. Daher war die Waage ... mehr anzeigen
Johann Georg Semler (Lebensdaten unbekannt), der als Erfinder dieser Art von Waage geführt wird, war Mechanikus beim Generalkomité des landwirthschaftlichen Vereins in Bayern. Daher war die Waage vermutlich in erster Linie für kleinere Mengen landwirtschaftlicher Erzeugnisse oder für Landwirte wichtiger Waren konstruiert. Dies erklärt ihre einfache, aber robuste Bauart. Eine häufige Nutzung in der mathematisch-physikalischen Sammlung der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ist aus gleichen Gründen eher unwahrscheinlich. Auch war der Zahnstangenmechanismus für die Herstellungszeit nicht besonders originell. Die Waage war nicht für präzise Messungen geeignet, durch Verkanten der Zahnstange in ihrer Fassung konnte sie zudem grobe Messfehler erzeugen. Weniger anzeigen