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Schatten,
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Sonnenzeit,
wahre Ortszeit
Tags:
astronomy,
scale,
shadow,
sky,
watch,
true solar time,
sundial
Funktionsweise:
Die Sonnenuhr ist über ihren Kompass nach Norden ausrichtbar. Ein Ring mit (Halb-)Stunden-Markierungen lässt sich auf beliebige Neigungen einstellen, um die Sonnenuhr an die geografische Breite des
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Die Sonnenuhr ist über ihren Kompass nach Norden ausrichtbar. Ein Ring mit (Halb-)Stunden-Markierungen lässt sich auf beliebige Neigungen einstellen, um die Sonnenuhr an die geografische Breite des Ortes anzupassen. Dazu sind im Gehäuse auch Angaben für verschiedene Orte in Europa enthalten. Der Ring trägt noch einen drehbaren Stift, in dessen Mitte wiederum der Schattenstab aufklappbar sitzt. Ein einstellbarer Zeiger am Rand des Kompasses dient dazu, die Polhöhe des Beobachtungsorts einzustellen. Bewegt man den Zeiger, so ändert sich die Neigung des Rings, der den Schattenwerfer trägt.
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Historische Bedeutung:
Johann Martin (1642-1721) war einer mehrerer Augsburger Hersteller von Sonnenuhren und der ältere Stiefbruder von Johann Mathias Willebrand (um 1658-1726), der als Geselle bei Martin arbeitete und
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Johann Martin (1642-1721) war einer mehrerer Augsburger Hersteller von Sonnenuhren und der ältere Stiefbruder von Johann Mathias Willebrand (um 1658-1726), der als Geselle bei Martin arbeitete und ebenfalls Sonnenuhren baute. Willebrand übernahm 1721 Martins Betrieb. Im 17. Jahrhundert war Augsburg einer der Orte, an denen viele kunstvolle Sonnenuhren hergestellt wurden. Dabei entwickelten sich unter anderem viele verschiedene Typen von Taschensonnenuhren. Vorliegende Sonnenuhr wurde nicht als Einzelstück gefertigt, erhalten ist eine gleiche etwa in der Landau Collection des National Maritime Museum, Greenwich (Inventarnummer AST0404). Diese Sonnenuhren waren gleichzeitig funktionale und repräsentative Instrumente.
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Material:
Ganzes Objekt: Glas, Messing, Edelstahl, Metall
Beschriftungen:
Innenseite, Skalenbeschriftung, lateinisch: Gradus [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] Polii [dazwischen Zeiger für geografische Breite] [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] 65 60 [...] 30 [auf ein Grad genau geteilt]
Innenseite, Skalenbeschriftung, lateinisch: Polhöhe
Kompass, Skalenbeschriftung, lateinisch: SE [Septentrio] OR [Oriens] ME [Meridies] OC [Occidens]
Kompass, Skalenbeschriftung, lateinisch: [Himmelsrichtungen] Norden Osten Süden Westen
Zifferblatt, Skalenbeschriftung: 3 4 5 [...] 12 1 [...] 9 [auf halbe Stunden genau geteilt]
Deckel, Innenseite, Inventarnummer (weiße Farbe): 1674 [dazu eingeritzt:] 49/2
Außenseite, Beschreibung, deutsch: Elevatio Poli / Sevilia 39 Lisbona 39 / Napoli Madrit 41 Rom 42 / Constantinopel Florenz 43 / Genua 44 Venetig Turin 45 / Lion 46 Bern Offen Insprug 47 / Wien Paris Strasburg Linz 48 / München 48 Regenspurg 49 / Nürnberg Salzb: Heilb: 49 / Franckfurt Craccau 50 / Würzburg Mainz 50 / Bamberg Trir 50 / Prag 50 [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] Cöllen 51 / Dresden Leipzig 51 / Brüssel Gendt Brest: 51 / Amsterdam London 52 / Hannover Berlin 52 Zel 53 / Linenburg Braunschwig 53 / Hamburg 54 Danzig 54 / Lübeck 54 Stettin 54 / Coppenhagen 56 / Stockholm 60 / Johann Marttin / in Augspurg [Augsburg] 48
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe 38mm, Breite 92mm, Tiefe 45,5mm, Masse 0,06kg
Ganzes Objekt, zusammengeklappt: Durchmesser 45,5mm, Höhe 15,5mm
Literatur:
Bobinger, Maximilian: Alt-Augsburger Kompaßmacher. Sonnen-, Mond- und Sternuhren, astronomische und mathematische Geräte, Räderuhren. In: Bobinger, Maximilian (Hrsg.): Abhandlungen zur Geschichte der Stadt Augsburg; Nr. 16. Augsburg: Rösler 1966 (Stand 24.08.2016), S. 154-156 und 268-280.
Kern, Ralf: Wissenschaftliche Instrumente in ihrer Zeit. Vom Compendium zum Einzelinstrument. 17. Jahrhundert. Köln: König 2010 (Stand 17.08.2016), S. 514 und 517.
Turner, Anthony: Early scientific instruments. Europe 1400-1800. London: Sotheby 1987, S. 180.