Der Name der Horizontalsonnenuhr leitet sich daraus ab, dass die Fläche für den Schattenwerfer horizontal ausgerichtet ist. Allerdings ist der Schattenwerfer hier schon geneigt, sodass er für eine ... mehr anzeigen
Der Name der Horizontalsonnenuhr leitet sich daraus ab, dass die Fläche für den Schattenwerfer horizontal ausgerichtet ist. Allerdings ist der Schattenwerfer hier schon geneigt, sodass er für eine feste geographische Breite optimiert ist. Durch die Erddrehung scheint die Sonne jeden Tag einen Kreisbogen um diese Achse herum am Himmel zu durchlaufen. Die Ziffern vier bis zwölf (vormittags) und eins bis acht (nachmittags) bezeichnen so die Stunden der sogenannten wahren Ortszeit. Diese stimmt aber nicht mit der mittleren Sonnenzeit (= mittlere Ortszeit) überein, denn diese bezieht sich auf eine wie in einem Uhrwerk immer gleichförmig ablaufende Zeit. Der Sonnenlauf ist jedoch nur näherungsweise gleichförmig. Für Abweichungen sorgen die Neigung der Erdachse sowie die Tatsache, dass die Erdbahn kein Kreis, sondern eine Ellipse ist. Das Zifferblatt ist besonders schmal geformt. So konnte der Hersteller zusätzlich Transversallinien zum Ablesen von Minuten anbringen sowie gleichzeitig die Dimensionen der Sonnenuhr begrenzt halten. Die drei Fußschrauben machen das Instrument nivellierbar. Eine Schiefergesteinsplatte dürfte als Zifferblatt vor allem deswegen benutzt worden sein, weil sich darin gut feine Linien gravieren ließen. Dies war nötig für die Minutenskala. Ihre vergoldeten Details und die kunstvollen Ziergravuren gaben dem Objekt zudem einen repräsentativen Charakter. Weniger anzeigen
Der Hersteller der Sonnenuhr, Johann Simon Lubach (gestorben 1706), hatte einen Bruder namens Franz (auch Franziscus, gestorben 1726), der ähnliche Sonnenuhren baute. Franz war ab ca. 1710 ... mehr anzeigen
Der Hersteller der Sonnenuhr, Johann Simon Lubach (gestorben 1706), hatte einen Bruder namens Franz (auch Franziscus, gestorben 1726), der ähnliche Sonnenuhren baute. Franz war ab ca. 1710 mathematischer Instrumentenmacher am Wiener Hof. Laut der Lebensdaten beider muss die Sonnenuhr um 1700 hergestellt worden sein. Johann Simon Lubach fertigte daneben auch Äquatorialsonnenuhren (eine ist etwa in der Sammlung der Sternwarte Kremsmünster erhalten, siehe Rabenalt). Für die Herstellungszeit weisen die Skalen dieser Instrumente eine bemerkenswerte Genauigkeit auf. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts waren Sonnenuhren mit Ablesung für Minuten noch sehr selten. Weniger anzeigen