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Die Bemerkung im Eingangsbuch des Museums, dieser Korb diene "zur Demonstration des Sitzes der Elektrizität auf der Oberfläche", ist vermutlich richtig. Denn um zu zeigen, dass für die elektrische Wirkung das Innere eines Körpers unwichtig ist, sind Experimente auf zwei Arten möglich: Erstens lassen sich hohle und massive Körper elektrisch laden und in ihrer Wirkung vergleichen; zweites lassen sich Körper mit einer ähnlichen Form, aber verschiedenen Oberfläche, vergleichen. Durch das Drahtgeflecht ist die effektive Oberfläche bei diesem engmaschigen Drahtkorb groß, so dass er viel Elektrizität speichern kann im Gegensatz zu einer Glocke mit glatter Oberfläche. Weniger anzeigen
Heute würde man sagen, dass auf der Drahtoberfläche mehr Ladungen Platz finden als auf einem regelmäßiger geformten Körper. Dieser Begriff wurde bewusst hier vermieden, da die Vorstellung von ... mehr anzeigen
Heute würde man sagen, dass auf der Drahtoberfläche mehr Ladungen Platz finden als auf einem regelmäßiger geformten Körper. Dieser Begriff wurde bewusst hier vermieden, da die Vorstellung von elektrischen Ladungen zur geschätzten Herstellungszeit um 1800 nicht entwickelt war. Verbreitet war demgegenüber die Auffassung, Elektrizität sei etwas unwägbares, eine Imponderabilie. Darunter verstand man eine Art Flüssigkeit, die sich in elektrischen Leitern ausbreiten konnte. Dass sie dies scheinbar bevorzugt an der Oberfläche tat, war eine ihrer im 18. Jahrhundert entdeckten Eigenschaften. Versuche wie mit diesem Drahtkorb sollten dies zunächst illustrieren - im weiteren Verlauf des 19. Jahrhunderts nutzte man dann gerade den Sitz von Ladungen an der Oberfläche, um die gegenseitige Abstoßung gleichnamiger Ladungen zu erklären. Weniger anzeigen