Gründungssammlung
Start | Detailansicht | Zurück
Kontakt
Ist Ihnen etwas aufgefallen? Oder wissen Sie mehr?
Mail: email hidden; JavaScript is required
Vielleicht haben Sie eine technische Frage zu diesen Seiten?
Mail: email hidden; JavaScript is required
Zitierweise
Gründungssammlung des Deutschen Museums.
Bearbeitet von Julia Bloemer und Benjamin Mirwald, Version vom 24.08.2016
Lizenz Bild & Text: Creative Commons License
Forschungsdaten
Sonnenuhr
Inventarnummer:
1689
Einordnung
Typ:
Horizontalsonnenuhr
Naturwissenschaftliches Instrument
Fachgebiet:
Astronomie
Stichwörter:
geographische Breite, mittlere Sonnenzeit, Wahre Ortszeit, Zeitgleichung, Zifferblatt, Schatten
Tags:
geographic latitude, apparent solar time, mean solar time, equation of time, horizontal, astronomy, sundial
Beschreibung
Funktionsweise:

Der Name der Horizontalsonnenuhr leitet sich daraus ab, dass die Fläche für den Schattenwerfer horizontal ausgerichtet ist. Allerdings ist der Schattenwerfer, in vorliegendem Fall ein Faden, hier ... mehr anzeigen

Der Name der Horizontalsonnenuhr leitet sich daraus ab, dass die Fläche für den Schattenwerfer horizontal ausgerichtet ist. Allerdings ist der Schattenwerfer, in vorliegendem Fall ein Faden, hier schon geneigt: Er ist so eingestellt, dass er für eine geographische Breite von 48 Grad (München) genau parallel zur Erdachse verläuft. Durch die Erddrehung scheint die Sonne jeden Tag einen Kreisbogen um diese Achse herum am Himmel zu durchlaufen. Die Ziffern vier bis zwölf (vormittags) und eins bis acht (nachmittags) bezeichnen so die Stunden der sogenannten wahren Ortszeit. Diese stimmt aber nicht mit der mittleren Sonnenzeit (= mittlere Ortszeit) überein, denn diese bezieht sich auf eine wie in einem Uhrwerk immer gleichförmig ablaufende Zeit. Der Sonnenlauf ist jedoch nur näherungsweise gleichförmig. Für Abweichungen sorgen die Neigung der Erdachse sowie die Tatsache, dass die Erdbahn kein Kreis, sondern eine Ellipse ist. Die Abweichungen der wahren Ortszeit von der mittleren sind auf dieser Sonnenuhr als Tabelle für alle Tage des Jahres angegeben, so dass aus dem Stand des Schattens (wahre Ortszeit) einfach die mittlere Sonnenzeit berechnet werden kann. Zusätzlich war die Sonnenuhr so konzipiert, dass man sie grundsätzlich für verschiedene geographische Breitengrade nutzen konnte. Dazu müsste man den Faden an der senkrechten Strebe an der entsprechenden Gradzahl befestigen. Die Einstellung auf 48 Grad passt für München, das Instrument wird daher wohl in der Umgebung in Süddeutschland hergestellt worden sein. Weniger anzeigen

Historische Bedeutung:

In der Zeit bis zum 18. Jahrhundert war die wahre Ortszeit für die meisten Alltagsgeschäfte noch völlig ausreichend, Abweichungen von wenigen Minuten bis hin zu Viertelstunden behinderten meist ... mehr anzeigen

In der Zeit bis zum 18. Jahrhundert war die wahre Ortszeit für die meisten Alltagsgeschäfte noch völlig ausreichend, Abweichungen von wenigen Minuten bis hin zu Viertelstunden behinderten meist nicht die wichtigen Geschäfte und Arbeiten der Menschen. Dies änderte sich, als sich immer rationalisiertere Produktionsmethoden durchsetzten, die auf Arbeitsteilung und somit Schichtplänen beruhten, aber auch durch neue Verkehrsmittel wie Eisenbahnen, deren Fahrpläne auf verlässlichen Zeitangaben basierten. Zudem setzten sich ab Mitte des 18. Jahrhunderts mechanische Uhren mehr und mehr durch, da ihre Genauigkeit zunahm. Nun war es wichtig, die Zeitangaben dieser mechanischen Uhren mit denen der Sonnenuhren zu vergleichen. Während erstere aufgrund ihrer Bauart nur eine gleichförmige Zeitangabe darstellen konnten, lieferten Sonnenuhren nur ein Abbild des Sonnenstands. Objekte wie das vorliegende wurden daher genutzt, um den Unterschied zu illustrieren und den Nutzern von Uhren die Umrechnungsmethoden beizubringen. Dieses Instrument ist damit gleichzeitig ein Messintrument und ein Nachschlagewerk. Weniger anzeigen

Herstellung:
1790 bis 1820
Eigenschaften
Material:
Ganzes Objekt: Pappe, Papier, Holz
Farbe:
Ganzes Objekt: grün, gelb
Beschriftungen:
Horizontale Fläche, Beschreibung, deutsch: Tafeln der [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] Zeitgleichung [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] die Zahlen [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] bedeuten Minuten [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] + wird zu der wahren Sonnenzeit addirt; [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] - wird von ihr abgezogen. [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] [außerdem Tabelle mit Monaten als Spalten, Tagen als Zeilen und entsprechenden Korrekturangaben]
Zifferblatt, Skalenbeschriftung: 4 5 [...] 12 1 2 [...] 8 [Fortsetzung an einer anderen Stelle des Objekts] 48°
Fadenhalterung, Skalenbeschriftung: 0 5 10 [...] 60 65 [Angaben für geographische Breite]
Grundplatte, Rand, Inventarnummer: 1689
Grundplatte, Boden, Inventarnummer: 1689
Maße:
Ganzes Objekt: Höhe 189mm, Breite 193mm, Tiefe 191mm, Masse 0,48kg