Die genaue Funktion dieses Instruments ist bisher unbekannt. Es erinnert stark an eine Sternuhr, mit der in der Nacht die Ortszeit bestimmt werden konnte. An einem der Griffe hielt man den Ring so, ... mehr anzeigen
Die genaue Funktion dieses Instruments ist bisher unbekannt. Es erinnert stark an eine Sternuhr, mit der in der Nacht die Ortszeit bestimmt werden konnte. An einem der Griffe hielt man den Ring so, dass durch das kleine Loch im Zentrum der Polarstern angepeilt werden konnte. Dadurch war das Instrument in etwa auf den Himmelspol ausgerichtet. Die innere Scheibe mit den Speichen wurde je nach Datum passend gegen den äußeren Ring verdreht. Hierzu müsste eine zusätzliche Tabelle benutzt worden sein, da bei gewöhnlichen Sternuhren statt der 12/24/48-Zahlen-Skala eine Datumsskala auf dem äußeren Ring angebracht ist. Passte die Datumseinstellung, so konnte schließlich der Zeiger auf die zwei rechten Kastensterne des Großen Wagens eingestellt und an seiner Lage am Quadrant die Nachtzeit abgelesen werden. Hier ist aber auch unüblicherweise für eine Sternuhr nur eine Skala von 0 bis 12 vorhanden statt einer vollen 24-Stunden Skala, einer Skala für 18 bis 6 Uhr oder dergleichen. Zudem ist der Zeiger kürzer als bei anderen Sternuhren. Möglicherweise diente der Ring aber auch als Instrument, das zum Zeichnen von Kreissegmenten oder ähnlichen Figuren diente. Darauf weist die Kante am Quadrantenbogen hin. Der Zeiger kann in Kombination mit parallelen Linien auf diesem Quadranten zur Verhältnisberechnung eingesetzt worden sein. Weniger anzeigen
Dieses Prinzip der Zeitbestimmung war ab etwa dem 16. Jahrhundert bekannt und wurde von Peter Apian (1495-1552) beschrieben. Die meisten Sternuhren sind kleine, handliche Instrumente wie das ... mehr anzeigen
Dieses Prinzip der Zeitbestimmung war ab etwa dem 16. Jahrhundert bekannt und wurde von Peter Apian (1495-1552) beschrieben. Die meisten Sternuhren sind kleine, handliche Instrumente wie das vorliegende; manchmal sind Sternuhren auch in astronomische Instrumente mit mehreren Funktionen eingearbeitet. Diese werden dann oft als "astronomisches Kompendium" bezeichnet.
Auf einer Inventarkarte des Deutschen Museums ist als Hersteller ein "Willebrand" angegeben; es ist allerdings unklar woher diese Angabe stammt. Die Machart des Instruments passt sehr schlecht zu anderen Instrumenten von Johann Mathias Willebrand (1658-1726) oder Johann Martin Willebrand (1714-1742).
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