Das vorliegende Barometer dient der Messung des Luftdrucks und damit zur Bestimmung der Ortshöhe. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Heberbarometer, einen siphonförmigen Bautyp mit ... mehr anzeigen
Das vorliegende Barometer dient der Messung des Luftdrucks und damit zur Bestimmung der Ortshöhe. Es handelt sich dabei um ein sogenanntes Heberbarometer, einen siphonförmigen Bautyp mit Quecksilber. Das Funktionsprinzip beruht auf dem Vergleich der Gewichte einer Luftsäule und einer Quecksilbersäule. Bei gleicher Querschnittsfläche ist der Druck nur von der Dichte der Flüssigkeit und deren Höhe abhängig
(hydrostatisches Paradoxon). Sind also gleiche Rohrquerschnitte gewährleistet, dann kann die Höhe der Quecksilbersäule als ein Maß für den auf diese wirkenden Luftdruck dienen. Zum Ablesen des Drucks wird die rechte Ablesemarkierung auf den rechten Quecksilberstand eingestellt und als Nullpunkt verwendet. Der metallene Ablesedraht ist über die Holzleite mit dem oberen Nonius verbunden, sodass dieser mit verschoben wird. Die Höhe der Quecksilbersäule wird mit Hilfe des Nonius an der linken Säule abgelesen. Unter Benutzung der barometrischen Höhenformel kann aus diesem Wert die Höhe des Ortes über dem Meeresspiegel bestimmt werden. Ein Ventil an der rechten Siphonseite dient dem Verschließen der Quecksilbersäule und verhindet so beim Transport ein Verschütten des Quecksilbers. Die Zahnschiene ist vermutlich zur Bewegung der Holzleiste gedacht, ein Zahnrad ist jedoch nicht mehr vorhanden.Das fragmentarische Thermometer dient der Berücksichtigung der Wärmeausdehnung des Quecksilbers. Bei einem Temperaturanstieg beobachtet man ein Ansteigen der Quecksilbersäule ohne Änderung des Luftdrucks. Um diesen Temperatureinfluss auszugleichen, wird der Barometerstand auf 0 Grad umgerechnet und dabei der (kubische) Ausdehnungskoeffizient von Quecksilber berücksichtigt. Die Temperatur kann zu diesem Zweck in den Einheiten Réaumur abgelesen werden.
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Während bei den Stockbarometern des 17. und 18. Jahrhunderts viel Wert auf kunstvolle Verarbeitung und Verzierungen gelegt wurde, wurden parallel tragbare Barometer entwickelt. Mit der Entdeckung des ... mehr anzeigen
Während bei den Stockbarometern des 17. und 18. Jahrhunderts viel Wert auf kunstvolle Verarbeitung und Verzierungen gelegt wurde, wurden parallel tragbare Barometer entwickelt. Mit der Entdeckung des Zusammenhangs von Höhe und Luftdruck waren Messinstrumente für Exkursionen auf Berge und in Minen nötig, um einen genauen Zusammenhang herzustellen. Der Franzose Joseph Louis Gay-Lussac (1778-1850) wurde durch seine Forschungen in Bereichen der Chemie und Physik bekannt (zum Beispiel zum Gesetz der multiplen Volumina), entwickelte und verbesserte aber auch eine Reihe wissenschaftlicher Instrumente. Dazu gehörte das sogenannte Heberbarometer, das als besonders leicht zu handhaben galt. Jean-André de Luc (1727-1817) ergänzte das untere Ventil zum Schutz des Quecksilbers beim Transport und untersuchte den Temperatureinfluss auf den Quecksilberstand im Barometer. 1777 stellte er seine Beobachtungen in einem Vortrag der Royal Society in London vor, in denen er Barometermessungen in Bergwerken des Harzes und auf dem Brocken mit solchen in den Städten Göttingen und Hannover verglich. Die Signatur "Vaccano [...] München" deutet auf einen Münchner Instrumentenhersteller hin, über den jedoch nichts Näheres bekannt ist. Weniger anzeigen