Bei einem astronomisch genutzten Teleskop wie diesem sitzt ein Spiegel im unteren Teil des Tubus. Er ist gekrümmt, so dass das ... mehr anzeigen
Bei einem astronomisch genutzten Teleskop wie diesem sitzt ein Spiegel im unteren Teil des Tubus. Er ist gekrümmt, so dass das zurück reflektierte Licht in einem Brennpunkt vereinigt wird. In der Ebene des Brennpunkts entsteht dadurch eine Abbildung des Gegenstands, auf den das Teleskop gerichtet ist. Damit diese Abbildung betrachtet werden kann, ist im oberen Teil des Tubus noch ein kleinerer planer Spiegel unter einem 45-Grad Winkel angebracht, der sogenannte Fangspiegel. Er reflektiert das Licht durch eine Öffnung zur Seite. Dort sitzt das Okular, in dem wie in einer Lupe das entstandene Bild vergrößert dargestellt wird. Das Besondere an diesem Fernrohr ist seine alt-azimutale Montierung. Seine Position kann in der Höhe (vertikal) und horizontal jeweils durch Darmsaiten eingestellt werden. Eine Saite ist an den Kanten des Tisches befestigt und daran um die Stirnseite geführt. An einer Stelle ist sie um eine Schraube gewickelt, die in der drehbaren Platte auf dem Tisch steckt. Wird die Schraube gedreht, so dreht sie diese Platte horizontal an der Tischkante entlang. Die Gabel zur Fernrohrhalterung sitzt auf der Platte, so dass sich diese Drehung aufs Fernrohr überträgt. Zur Neigung des Fernrohrs wickelt man eine andere Darmsaite auf der Spule auf, die ebenfalls auf dieser Platte verschraubt ist. Die Saite wurde am Tubus des Teleskops festgeknotet. Durch den Hauptspiegel besitzt der Tubus am unteren Ende Übergewicht und hält die letzte Saite stets gespannt. Die Fokussierung erfolgt durch tangentiale Verschiebung des Fangspiegels samt Okularauszug, der Fangspiegel ist durch vier Schrauben justierbar. Die Funktion des Gewindes im zentralen Teil des Hauptspiegels an der Rückseite ist unklar. Weniger anzeigen
Die eigenartige Konstruktion der Montierung auf einem Tisch geht wohl auf Teleskope von Georg Hearne (um 1735) und John Hadley (1682–1744) zurück, nach denen sich der Hersteller Georg Friedrich ... mehr anzeigen
Die eigenartige Konstruktion der Montierung auf einem Tisch geht wohl auf Teleskope von Georg Hearne (um 1735) und John Hadley (1682–1744) zurück, nach denen sich der Hersteller Georg Friedrich Brander (1713-1783) richtete. Vorteilhaft war bei dieser Bauweise ihre einfache Herstellung. Fast alle tragenden Teile konnten aus Holz gefertigt werden. Durch die Abmessungen des Tisches war das Instrument sehr stabil gelagert. Die Bewegungen selbst ließen sich durch die Saiten einfach und trotzdem fein einstellen. Problematisch muss aber das erste Aufsuchen eines Objekts gewesen sein. Dazu war zunächst der Tisch richtig auszurichten, dann das Teleskop einzuhängen, der azimutale Winkel und gleichzeitig seine Neigung durch vielmaliges Drehen der Darmsaiten-Spulen einzustellen. Immerhin erleichterte das Sucherfernrohr es, ein Gestirn aufzufinden. In der Praxis wird man dieses Fernrohr wegen der langen Einstellprozedur vor allem für die eingehende Betrachtung weniger Himmelsobjekte pro Nacht genutzt haben. Weniger anzeigen