Als Vakuumpumpe erzeugte man mit diesem Instrument gehörigen Unterdruck. Sowohl am Handgriff als auch am Steigbügel konnte der Kolben bewegt werden, um das angeschlossene Gefäß zu evakuieren. ... mehr anzeigen
Als Vakuumpumpe erzeugte man mit diesem Instrument gehörigen Unterdruck. Sowohl am Handgriff als auch am Steigbügel konnte der Kolben bewegt werden, um das angeschlossene Gefäß zu evakuieren. Dieses, auch Rezipient genannt, ist nicht erhalten. Das zentrale Gewinde am Teller der Pumpe weist darauf hin, dass nicht nur Glasglocken auf ihn gestellt werden konnten, sondern auch anders geformte Rezipienten aufschraubbar waren. Der zentrale Absperrhahn hat Öffnungen für drei Stellungen: 1. Evakuieren (Rezipient mit Kolben verbunden), 2. Absperren (Rezipient abgeschlossen), 3. Wiederbelüften (Öffnung in Hahn mit Rezipient verbunden). Ein weiterer Hahn sperrt die Verbindung vom Rezipienten zum Barometer. Letzteres selbst besteht aus zwei Rohren. Das Rohr nahe der Skala war mit Quecksilber gefüllt, dessen Flüssigkeitsspiegel den Druck angab. Das vordere Rohr diente nur dazu, den Druckausgleich zwischen Rezipient und Quecksilber-Vorratsgefäß herzustellen. Die Barometerskala gibt die Höhe der Quecksilbersäule in französischen Zoll an. Weniger anzeigen
Die Erfindung dieser Art Luftpumpe wird Denise Papin (1647-1712) zugeschrieben, Verbesserungen hat unter anderem Jean-Antoine Nollet (1700-1770) vorgenommen. Georg Friedrich Brander (1713-1783) nutzte ... mehr anzeigen
Die Erfindung dieser Art Luftpumpe wird Denise Papin (1647-1712) zugeschrieben, Verbesserungen hat unter anderem Jean-Antoine Nollet (1700-1770) vorgenommen. Georg Friedrich Brander (1713-1783) nutzte die Bauart als Vorlage - er schätzte das gut ablesbar angebrachte Barometer. Wichtig war diese Art von Instrument für allerlei Versuche, bei denen die Absenkung des Luftdrucks demonstrierte, wie wichtig die Atmosphäre ist: Kerzen im Rezipienten erlöschten beim Evakuieren, Tiere darin wurden ab einem gewissen Unterdruck bewusstlos, das Ticken von Uhren wurde unhörbar - ähnliche Versuche gehören bis heute zum Physikunterricht (außer mit Tieren). Es ist sehr wahrscheinlich, dass Brander diese Luftpumpe schon vor 1759 fertiggestellt hat, denn in einem Brief an Dominicus von Linprun (1714-1787) bot er der Bayerischen Akademie am 24.6.1759 "eine perpenticular Noletsche" Luftpumpe an. Weniger anzeigen