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Beim vorliegenden Objekt handelt es sich um ein transportables Gefäßbarometer. Es dient damit weniger zur Messung des Luftdrucks, sondern zur Bestimmung der Höhe des Beobachtungspunktes über dem Meeresspiegel. Da der Luftdruck außer von der Wetterlage von der Höhe und der Temperatur abhängt, sinkt der Luftdruck mit steigender Höhe. Der Barometerstand kann auf der doppelten Skala sowohl in Pariser Zoll als auch in Pariser Linien (1 Zoll = 12 Linien) abgelesen werden. Das beigefügte Thermometer dient der Berücksichtigung der Wärmeausdehnung des Quecksilbers. Bei einem Temperaturanstieg beobachtet man ein Ansteigen der Quecksilbersäule ohne Änderung des Luftdrucks. Um diesen Temperatureinfluss auszugleichen, wird der Barometerstand auf 0 Grad Celsius umgerechnet und dabei der (kubische) Ausdehnungskoeffizient von Quecksilber berücksichtigt. Die Temperaturskala gibt zu diesem Zweck die Temperatur in der Einheit Réaumur an.
Die Aufhängung des Barometers erfolgt über einen Metallring an einem dreibeinigen Stativ, das nicht mehr vorhanden ist. Durch eine sogenannte cardanische Aufhängung (drehbar um zwei zueinander senkrechte Achsen) und das Gewicht des Gefäßes ist eine senkrechte Aufhängung gewährleistet. Zusätzlich lassen sich die Stativbeine so um das Instrument schließen, dass sie beim Transport das schützende Gehäuse für die Quecksilbersäule bilden.
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Diese Barometerbauform war besonders für Forschungsreisen und weniger für Wettervorhersagen konstruiert worden. Das erklärt auch die ungewöhnlich weitreichende Barometerskala: der niedrigste Wert ... mehr anzeigen
Diese Barometerbauform war besonders für Forschungsreisen und weniger für Wettervorhersagen konstruiert worden. Das erklärt auch die ungewöhnlich weitreichende Barometerskala: der niedrigste Wert von 240 Pariser Zoll entspricht etwa 542 Millimeter Quecksilbersäule und damit etwa einer Höhe von 2760 Meter über dem Meeresspiegel. Die dafür sehr praktische Aufhängung im dreibeinigen Stativ wurde als erstes 1806 von Sir Henry Englefield (1752-1822) beschrieben. Laut Eingangsbuch handelt es sich bei dieser speziellen Bauform um eine Entwicklung von Ulrich Schiegg (1752-1810), der von 1791 bis 1800 Professor für Mathematik, Physik, Astronomie und Landwirtschaft an der Universität Salzburg war. Im Jahr 1800 nahm er an der Erstbesteigung des Großglockners teil, auf dessen Gipfel er barometrische und trigonometrische Höhenmessungen durchführte. Weniger anzeigen