Das Objekt soll die Himmelskoordinaten illustrieren: Der Himmel wird mathematisch als Kugel dargestellt, so dass wie auf der Erdkugel ein Ort mit zwei Zahlen angegeben werden kann. Rektaszension am ... mehr anzeigen
Das Objekt soll die Himmelskoordinaten illustrieren: Der Himmel wird mathematisch als Kugel dargestellt, so dass wie auf der Erdkugel ein Ort mit zwei Zahlen angegeben werden kann. Rektaszension am Himmel entspricht dabei dem Längengrad auf der Erde, Deklination dem Breitengrad. Wie auf dem Erdglobus ist der Kreis mit 0 Grad Deklination der Himmelsäquator, hier der mittlere schmale Ring. Der breite, dazu schräg stehende Metallring soll die Ekliptik, also die scheinbare Bahn der Sonne am Himmel, darstellen. Weil die Sonne zur Sommersonnenwende am nördlichsten zum Himmelsäquator steht und zur Wintersonnenwende am südlichsten, gibt es am Himmel auch Wendekreise parallel zum Himmelsäquator. Sie sind hier durch zwei weitere schmale Metallringe dargestellt. Die Drehachse des Metallgerippes gibt die Lage der Erdachse an, der Holzring soll den Horizont des Beobachtungsortes wiedergeben. Daher lässt sich die Sphäre auch innerhalb des Holzständers auf verschiedene Neigungswinkel kippen, um die Situation an Orten mit unterschiedlicher geographischer Breite darzustellen. Am oberen Ende des Metallgestells sitzt schließlich noch ein Zeiger. Es war möglich, mit ihm die Sternzeit anzuzeigen. Wie ein normaler Tag ist ein Sterntag in 24 Stunden eingeteilt. Statt nach dem Stand der Sonne richtet sich die Sternzeit aber nach dem Stand der Sterne. Weil sich die Erde bereits während einer Umdrehung merklich weit auf ihrer Sonnenumlaufbahn weiter bewegt, ist ein Sonnentag vier Minuten länger als ein Sterntag. An diesem Modell konnte erklärt werden, wie Sternzeit und Rektaszension zusammenhängen. Mit diesem auf den ersten Blick recht einfachen Instrument konnten also komplizierte himmelsmechanische Fragen beantwortet werden. Weniger anzeigen
Ursprünglich wurden Armillarsphären nicht nur zur Veranschaulichung, sondern ebenso zur Messung von Positionen am Himmel verwendet. Dazu waren frühe antike oder mittelalterliche Sphären mit ... mehr anzeigen
Ursprünglich wurden Armillarsphären nicht nur zur Veranschaulichung, sondern ebenso zur Messung von Positionen am Himmel verwendet. Dazu waren frühe antike oder mittelalterliche Sphären mit Visiereinrichtungen versehen: Himmelsobjekte ließen sich damit direkt anpeilen und so etwa die Auf- und Untergangszeiten bestimmen. Solche Instrumente sind in engem Zusammenhang mit Astrolabien (siehe etwa Inventarnummer 1690) entstanden. Weniger anzeigen