Dieses Modell dient zur Demonstration der Pendelgesetze. Insbesondere soll gezeigt werden, wie die ... mehr anzeigen
Dieses Modell dient zur Demonstration der Pendelgesetze. Insbesondere soll gezeigt werden, wie die Schwingungsdauer eines Pendels von seiner Länge abhängt. Dazu sind mehrere austauschbare Pendel zum Vergleich gleichzeitig vorführbar. Der Korpus bildet die Hintergrundfläche, vor der die Pendelbewegung von Schülern oder Studenten beobachtet werden können. An einer Seite des Gerätes sind zwei, an der anderen drei Aufhängemöglichkeiten angebracht. Eine Markierung für das längste Pendel macht es möglich, den Apparat mittels der Fußschrauben zu nivellieren. Zahlenangaben an den Messingleisten an den Kanten des Korpus geben die Schwingungsdauern für bestimmte Pendellängen an. Gebogene Stäbchen erlauben es, Pendel ausgelenkt am Rand des Gerätes einzuhängen. Die Pendellängen selbst können justiert werden, denn die Linse lässt sich mittels einer Rändelmutter in ihrer Höhe verschieben. Weniger anzeigen
Pendel hatten im 18. Jahrhundert durch ihre Verwendung als Regulatoren präziser Uhren eine große Bedeutung gewonnen, so dass sie intensiv im naturwissenschaftlichen Unterricht eingesetzt wurden. Der ... mehr anzeigen
Pendel hatten im 18. Jahrhundert durch ihre Verwendung als Regulatoren präziser Uhren eine große Bedeutung gewonnen, so dass sie intensiv im naturwissenschaftlichen Unterricht eingesetzt wurden. Der Münchner Mechaniker Stephan Graf (Lebensdaten unbekannt), der seinen Namen auf seinen Instrumenten oft französierte, versuchte sich als Hersteller solcher didaktischer Instrumente der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu empfehlen. Er ersuchte auch um Aufnahme in die Akademie, wurde aber abgelehnt. Die Akademie stellte somit eine gute Referenz für Hersteller nicht nur wissenschaftlicher, sondern auch didaktischer Instrumente dar. In der Zeit um 1800 hatte die Akademie durch ihre Verpflichtung, öffentliche Vorlesungen abzuhalten, auch Bedarf an guten physikalischen Modellinstrumenten wie dem vorliegenden. Zwei weitere Pendelmagazine aus der Sammlung des Deutschen Museums belegen dies (auch "Pendelmaschinen", DMO, Inv.-Nrn. 2569 und 2570): Das erste besteht aus nur einer einzelnen kuchenstückförmigen Holzplatte, vor der nur auf einer Seite Pendel eingehängt werden. Das zweite hat einen ähnlichen Aufbau wie vorliegendes Instrument. An den Pendelmagazinen lässt sich die Zusammenarbeit von zwei Mechanikern nachweisen: Während Inventarnummer 2569 von Johann Anton Thomas Wiesenpaintner (Lebensdaten unbekannt) in Eichstätt hergestellt worden ist, wurde Inventarnummer 2570 sowohl von diesem als auch von Etienne (Stephan) Graf signiert und stammt aus Ingolstadt. Es liegt nahe, dass Graf die Idee von Wiesenpaintner übernommen hat. Während Graf später nach München ging, scheint Wiesenpaintner gemäß anderer von ihm signierter Instrumente seine Werkstatt in Eichstätt belassen zu haben. Weniger anzeigen