Mit dem Sternphotometer wurden Helligkeiten je zweier Himmelskörper verglichen. Ein gewöhnliches Linsenfernrohr ist dazu hier mit einer Zusatzoptik versehen, die am ... mehr anzeigen
Mit dem Sternphotometer wurden Helligkeiten je zweier Himmelskörper verglichen. Ein gewöhnliches Linsenfernrohr ist dazu hier mit einer Zusatzoptik versehen, die am Okular-Ende des Rohrs zur Seite heraus ragt. In ihr verbirgt sich ein Prisma (hier nicht erhalten) und ein weiteres kleines Objektiv. Das Prisma lenkt Licht in den Strahlengang des Hauptrohres, so dass das erzeugte Bild mittels Spiegel im Okular des Hauptrohres erscheint - neben dem Bild des Referenzsterns, der im Hauptrohr angepeilt wird. Die Öffnung der Hilfsoptik lässt sich auf einen beliebigen anderen Stern als im Hauptrohr einstellen; dazu ist am Ende dieser Hilfsoptik noch ein kleines Sucherfernrohr angebracht. Sowohl Hilfsobjektiv als auch Hauptobjektiv können intern abgeblendet werden, um die Helligkeit des jeweiligen Bildes zu regeln. Die Größe der Blenden ergibt dann ein Maß für den Helligkeitsunterschied der Sterne. Weniger anzeigen
Carl August Steinheil (1801-1870) hatte ursprünglich 1835 für eine Preisfrage der Societät der Wissenschaften in Göttingen ein etwas anderes Sternphotometer entwickelt. Bei diesem fiel durch zwei ... mehr anzeigen
Carl August Steinheil (1801-1870) hatte ursprünglich 1835 für eine Preisfrage der Societät der Wissenschaften in Göttingen ein etwas anderes Sternphotometer entwickelt. Bei diesem fiel durch zwei abblendbare Prismen das Licht verschiedener Sterne in die Hälften des gleichen durchschnittenen Objektivs. Dieses ursprüngliche Photometer war jedoch nur für die Messung heller Gestirne geeignet, weshalb hier schon ein größeres Fernrohr mit fast elf Zentimeter Öffnung eingesetzt wurde. Objektive dieses Durchmessers ließen sich aber nur mit hohem Risiko zerteilen, so dass Steinheil die Vergleichsoptik hier erst am Okularauszug ankoppelte. Dieses Prinzip griff auch Friedrich Magnus Schwerd (1792-1871) bei seinem Photometer-Fernrohr (Inventarnummer 4278) auf. Der Messung von Helligkeiten wandten sich nicht zufällig in der Zeit um 1800 zahlreiche Instrumentenhersteller zu: Außer wissenschaftlicher Neugierde führten auch die sich verbreitenden Beleuchtungstechniken dazu, Lichtintensitäten reproduzierbar aufzuzeichnen. Doch da bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts keine direkten quantitativen Messgeräte für Licht zur Verfügung standen, war bei allen Photometern zunächst ein visueller Vergleich nötig. Am zuverlässigsten erwies es sich, die Vergleichsobjekte durch Blenden genau gleich hell erscheinen zu lassen. Bei astronomischen Objekten, die schon von Haus aus meist lichtschwach sind, war dies eine ganz besondere Herausforderung - daher rührte wohl auch die Wahl dieses Themas als Preisfrage in Göttingen. Weniger anzeigen